Kultur in Mönchengladbach Musikalische Teestunde voller Jazz und schöner Erinnerungen

Mönchengladbach · Bei ihrem Neujahrskonzert würdigte die Borderlandjazzband von Walter Maaßen emotional ihren verstorbenen Schlagzeuger Onno de Bruijn.

Das Konzert von Walter Maaßens Borderlandjazzband in der Citykirche stand ganz im Zeichen der Jazzmusik aus New Orleans.

Das Konzert von Walter Maaßens Borderlandjazzband in der Citykirche stand ganz im Zeichen der Jazzmusik aus New Orleans.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Bei einem Konzert von Walter Maaßen und seiner Borderlandjazzband ist ein volles Haus meistens garantiert. So war es auch am Wochenende, als Maaßen mit seiner neubesetzten Band in der mit über 200 Personen gut besuchten Citykirche das neue Jahr einläutete.

Bei dem Konzert gedachten die Musiker auf herzliche und würdige Weise ihres im Mai 2022 verstorbenen Schlagzeugers Onno de Bruijn. Maaßen war voll des Lobes für seinen ehemaligen Kollegen: „Ein feiner Kerl, ein guter Kerl, Onno war der Beste“, sagte er während des Auftritts. Die Tochter und der Sohn des verstorbenen Dummers waren eigens zu dem Konzert angereist. Während „Just a closer walk to thee“ erklang, zeigte eine Bilderserie Szenen aus dem Musikerleben von de Bruijn, „Just a closer walk to thee“ ist, so erklärte Maaßen, ein Klassiker auf Beerdigungen in New Orleans.

Diese New Orleans Musik, diese „alte Musik“, wie Maaßen sie nennt, sei der Grund, warum er auch mit 87 Jahren noch immer auf der Bühne steht. Der Ehrenbürger von New Orleans „möchte diese Musik nicht sterben lassen“. Deswegen hat er mit Kollegen die neue Borderlandjazzband ins Leben gerufen. Auf der Bühne standen Harry Kanters (Klavier), Wouter Nouwens (Banjo), Reinhard Küpper (Drums), Antoine Trommelen (Saxofon), Paul Brandes (Brass) und natürlich Walter Maaßen (Trompete und Posaune).

Auf besonderen Wunsch sprach Probst Peter Blättler den Segen für die neugegründete Jazzband. Mit „Old Rocket Cross“, „Brise“, „I’m gonna sit right here and write myself a letter“ und vielen anderen Stücken bewiesen die Musiker immer wieder ihre Professionalität. „Wir spielen nur auf Blickkontakt“, erklärte Maaßen. „Titel und Tonart, das reicht als Angabe.“ Die Band ließ bei ihrem Auftritt immer wieder Raum für ausführliche Soli und Improvisationen. Mit einer außergewöhnlichen Fassung von „Tea for Two“ brachte der Pianist Harry Kanters so die Kollegen zum Staunen und Lachen, das Publikum reagierte mit begeistertem Applaus.

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