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Neues Buch der Mönchengladbacher Künstlerin Maria Lehnen Den Archetypen auf der Spur

Mönchengladbach · In ihrem neuen Foto-Buch „Zeitenlauf in Natur und Kunst“ widmet sich Malerin und Bildhauerin Maria Lehnen der Beziehung zwischen Mensch und Natur. Sie lebt und arbeitet in Mönchengladbach.

 Eines von Maria Lehnens Werken in ihrem Foto-Buch.

Eines von Maria Lehnens Werken in ihrem Foto-Buch.

Foto: Maria Lehnen

Einmal, in den frühen Achtzigern, Maria Lehnen hatte ihre Akademie- und Meisterschülerin-Zeit in Düsseldorf schon ein paar Jahre hinter sich, kocht die heute angesehene Malerin und Bildhauerin Pferdeköpfe aus. Steckt die Schädel auf Stecken, platziert sie im Kreis inmitten der Scheune ihres elterlichen Hofes in Sassenfeld bei Lobberich und lädt bekannte Reiterinnen und Reiter aus der Gegend in entsprechendem Habit zu einem Kunst-Happening hinter verschlossenen Türen. Auf dem Foto dieser Aktion wabert geheimnisvoll mythischer Nebel, vielleicht eine Prise Fluxus. Die gespenstischen Pferdeschädel weisen in Richtung Tod, die Beziehung Mensch-Tier, das große Thema Natur, Schöpfung. Das Foto ist eines von vielleicht hundert, die Maria Lehnen für das Buch „Zeitenlauf in Natur und Kunst“ ausgewählt hat. Ein sehr persönlicher Rückblick auf ein Künstlerinnenleben, ein Kunstbuch, das der B. Kühlen Verlag in gewohnt exzellenter Qualität herausbringt.

Maria Lehnen, Jahrgang 1949, stellt ihr künstlerisches Schaffen in dieser Auswahl an Werken einerseits in den Zusammenhang ihre Biografie, andererseits zur Gesamtbetrachtung zur Disposition. Da steht etwa das Foto der vielleicht vierjährigen Maria, wie sie mit einem großen Ball spielt, nicht weit von der Abbildung von Genesis IV, einem blau amorphen Acrylbild von 2011. Und neben den Schaf-, Wolf- und Tanzbildern nehmen Lehnens Menschen-Kokons, diese überlebensgroßen schlanken Stelen mit und ohne Arme oder Gesichter einen breiten Raum in dieser Werk-Dokumentation ein. Immer, das offenbart dieser Bildband, ist die Künstlerin Archentypen auf der Spur, dem Allgemeinen im Individuum, der Beziehung von Mensch zu Gesellschaft und Natur, zur Schöpfung. Zeit ihres Lebens traut sich Maria Lehnen, in ihren Arbeiten ihr Erfahren der Zeitläufte in ihren Wurzeln zu (be)gründen. Bei den wie pollock’schen Sternenbildern auf Samt etwa bedeutet ihr der (kostbare) Malgrund auch Erinnerung: an die wertlos empfundenen samtenen Melk-Lappen im heimischen Kuhstall der Kindheit.

 Das Buch ist im Kühlen-Verlag erschienen.

Das Buch ist im Kühlen-Verlag erschienen.

Foto: Maria Lehnen

Das Buch ist eingeleitet von zwei Aufsätzen, in denen die Kunsthistorikerin Christiane Vielhaber und Pfarrer Albert Damblon ihre Beziehung zu Lehnen beschreiben. Einer Künstlerin, die in wichtigen Sammlungen vertreten ist, und deren Bronze „Mensch mit ausgestreckten Armen“ seit 2007 vor der Münsterbasilika einen prominenten Platz in unserer Stadt behauptet. 

Info Maria Lehnen: Zeitenlauf in Natur und Kunst, 112 Seiten, vorwiegend farbige Abbildungen, Format 21x28 cm, B. Kühlen Verlag 2021, ISBN 978-3-87448-551-7, Preis: 29,80 Euro.

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