Kunstprojekt von Christine Behr Farbexplosion in der Hindenburgstraße

Mönchengladbach · Künstlerin Christiane Behr hat mit gehandicapten Künstlern, Kindern und Jugendlichen Lichtkugeln gestaltet, die in die Stadt gehängt werden sollen.

 Künstlerin Christiane Behr und die Lichtkugeln.

Künstlerin Christiane Behr und die Lichtkugeln.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Das Quartiersbüro ist in den letzten Monaten sehr bunt geworden – überall liegen große farbige Kugeln herum. Einige sind durch ein Kabel verbunden und mit einer Glühbirne versehen. Die farbigen Lichterketten sollen bald in die Hindenburgstraße gehängt werden, gestaltet wurden sie in einem Kunstprojekt der Künstlerin Christiane Behr.

Seit über drei Monaten bietet sie Workshops an, in denen die Lichtkugeln bemalt, beklebt und befüllt werden. Im Sommer ging es los im Atelier Strichstärke, dort arbeitete Behr mit Künstlern mit Handicap. In den Herbstferien gestaltete sie die Kugeln mit Kindern und Jugendlichen im Museum Abteiberg. Und in den vergangenen zwei Wochen mit allen, die Interesse hatten, im Quartiersbüro. Herausgekommen ist eine Farbexplosion: die etwa 100 Kugeln leuchten in pink, orange, grün, blau und gelb in allen erdenklichen Mustern.

Die Idee für die Lichterketten kam Behr, als sie durch die Seitenstraßen der Innenstadt lief und mitbekam, dass die Kugeln der Stadtleuchten ausgetauscht werden sollten. „Da ich gerne mit recycelten Materialien arbeite, kamen mir sofort ein paar Ideen, was ich mit den Kugeln anstellen könnte“, sagt die Künstlerin. Etwa zeitgleich wurde sie vom Quartiersbüro angefragt, ob sie ein integratives Kunstprojekt durchführen möchte. So sei die Idee der Lichtkugeln entstanden.

Die Planung war aber etwas komplizierter als gedacht. Wann genau die Kugeln ausgetauscht werden sollten, konnte ihr niemand sagen. Sie recherchierte im Internet und stieß auf ein Unternehmen, das große, transparente Kugeln herstellt. Sie fragte an, ob sie einige defekte haben könnte. „Den Nachhaltigkeitsgedanken wollte ich beibehalten“, sagt Behr. Wenig später kam bei ihr eine riesige Ladung mit Kugeln an, die kleine Risse und Sprünge hatten.

Das Projekt ist darauf ausgelegt, Menschen in die Gestaltung ihrer Stadt mit einzubeziehen. Und dazu gehören auch Menschen mit Behinderungen, Kinder und Jugendliche. Die Künstlerin habe während der Pandemie gemerkt, dass sie integrativer arbeiten möchte. „Ich habe mir das erst nicht zugetraut, weil ich großen Respekt vor der pädagogischen Arbeit habe“, sagt Behr. Und auch ein so großes Projekt im öffentlichen Raum zu organisieren sei nicht einfach. Bis jetzt habe aber alles einwandfrei geklappt. Ziel des Projektes ist es auch, Kunst an Orte zu bringen, die sonst wenig Beachtung finden: „Kunst muss niederschwelliger werden und Menschen ansprechen, die sonst keinen Bezug dazu haben“, sagt sie.

Info Wer mithelfen möchte, die Lichtkugeln aufzuhängen, kann das am 16. November um 16.30 (Treffpunkt Vituscenter) und am 19. November um 08.30 Uhr (Galeria Kaufhof) tun.

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