Kurzkritik Philosophie des Humors – abseits des Karnevals
Rheydt · Der traditionelle rheinische Karneval ist nicht unbedingt etwas für Jedermann. Wer aber trotzdem gerne lacht und es lieber international mag, konnte die Veranstaltung „die Philosophie des Humors“ im Chapeau Kultur genießen.
Ob falsch herum auf einem Esel reiten, um sich mit den Mitreisenden zu unterhalten, oder grundlos humpeln, um für den Ernstfall einer Fußverletzung schon einmal zu üben: Die Figur Nasreddin Hodscha hat so einigen Blödsinn im Kopf. Bei verschiedenen Erlebnissen und Anekdoten durften ihm die rund 40 Zuschauer im Chapeau Kultur zusehen und lachen.
Gespielt wurde die Figur des islamischen Lehrers aus dem 13. Jahrhundert von der russischen Clownin Jekaterina Moschajewa. Außerdem gab es amüsante Geschichten von Till Eulenspiegel und einen kurzen Film von Charlie Chaplin zu sehen.
In verschiedenen Dialogen mit einer älteren Dame wurden die Zuschauer immer wieder von der Schlagfertigkeit Nassredins überrascht: „Eine Kuh ist so groß und hat nur eine kleine Wiese. Eine Nachtigall ist so klein und hat viel mehr Platz. Warum?“, wundert sich die ältere Dame.
Nassredin überlegt, als sich die Nachtigall auf seinem Turban ihres Geschäftes entleert. Nassredin lacht laut: „Stell dir vor, das wäre jetzt die Kuh gewesen.“ Immer wieder brachten die kurzen Szenen die Zuschauer zum schmunzeln. Aufgelockert wurde die Darbietung mit Musik an der Gitarre und türkischem Gesang von Azar Güven. Konstantin Jansen begeisterte mit Geschichten von Till Eulenspielgel.
Die Veranstaltung war Teil des „Carneval Global“, initiiert vom Verein „Kulturkram“. „Ich bin sehr begeistert und finde es toll, was einem hier alles geboten wird“, sagte Zuschauer Bernd Hanssen (75) begeistert. Auch Hildegard Müller-Van de Sand (70) freute sich über eine Alternative zum klassischen Karneval: „Ich bin kein Karnevalist, aber trotzdem mag ich es lustig“, erzählte sie zufrieden.
