Man aus Neuss bei „Bares für Rares“ Mit Virnichs Kunstwerk bei ZDF-Show abgesahnt

Gladbach/Neuss · Ein Kreuzstein des Gladbacher Künstlers Thomas Virnich ist bei „Bares für Rares“ verkauft worden. Der Neusser Stephan Weiler hatte ihn angeboten – und hat dafür eine ordentliche Summe kassiert.

 Stephan Weiler (l.) an der Seite von Horst Lichter. Der „Bares für Rares“-Moderator hatte jahrelang ein Restaurant in Rommerskirchen – „Lichter‘s Oldiethek“.

Stephan Weiler (l.) an der Seite von Horst Lichter. Der „Bares für Rares“-Moderator hatte jahrelang ein Restaurant in Rommerskirchen – „Lichter‘s Oldiethek“.

Foto: Weiler/Stephan Weiler

 Horst Lichter brach das Eis mit einem Scherz. „So weit ist es schon gekommen, dass wir hier jetzt Steine haben“, sagte der Moderator mit dem auffälligen Schnauzbart. Doch bei dem Objekt, von dem Lichter sprach, handelte es sich in keinster Weise um einen einfachen Stein, sondern um eine 40 Zentimeter große Arbeit aus Terrakotta – ein Kreuzstein des Mönchengladbacher Künstlers Thomas Virnich.

Diese Plastik bot der in Neuss geborene, mittlerweile jedoch in Kassel lebende Stephan Weiler (52) jetzt in der ZDF-Sendung „Bares für Rares“ an. Am Mittwochnachmittag flimmerte die Episode mit Weiler über die Bildschirme der Nation.

 Der Kreuzstein des Gladbacher Künstlers Thomas Virnich aus dem Jahr 2002 ist rund 40 Zentimeter hoch.

Der Kreuzstein des Gladbacher Künstlers Thomas Virnich aus dem Jahr 2002 ist rund 40 Zentimeter hoch.

Foto: Weiler/Stephan Weiler

„Das Steinkreuz hing eine ganze Weile bei mir im Wohnzimmer, nach einer Renovierung lag es dann einige Zeit im Keller – jetzt kann es weg“, sagte der 52-Jährige. Das Kreuz habe er vom Künstler geschenkt bekommen, nachdem Weiler im Jahr 2002 für „Mensch – Himmelwärts“, einer Begleitausstellung zur „Documenta11“, die Pressearbeit übernommen hatte. „Da bekommst du mal 1000 Euro für“, habe Virnich ihm damals gesagt. Ob er recht behalten sollte?

Das Konzept der Sendung sieht vor, dass ein Experte den Wert des jeweiligen Objektes einschätzt, bevor es fünf Händler ersteigern können. Die Expertise von Detlev Kümmel zum Steinkreuz: 1500 bis 1800 Euro! „Das Werk ist eine Art Negativ. Fast wie ein Fossil“, so Kümmel. Erst wenn man ein Foto davon macht, seien die Gesichtszüge der Jesusfigur zu erkennen.

Weilers Vorteil: Das beiliegende Foto ist gleichzeitig eine Expertise. So sind nicht nur die Signatur des Künstlers und die Datierung, wann es ausgestellt worden ist (17. Juni 2002) zu finden, sondern auch ein Text auf der Rückseite mit einer offiziellen Echtheits-Bestätigung. Lichter musste bei diesem Werk nicht lang überlegen, um Weiler die „Händlerkarte“ zu überreichen, die die TV-Gäste dazu berechtigt, vor die potenziellen Käufer zu treten.

Und dort läuft es richtig gut für den gebürtigen Neusser. Die Händler – Susanne Steiger, Christian Vechtel, Esther Ollick, Julian Schmitz-Avila und Walter Lehnertz – steigern sich ordentlich hoch. Der Höchstbietende ist am Ende Kunst- und Antiquitätenhändler Julian Schmitz-Avila. Für 1000 Euro wechselt die Plastik schließlich den Besitzer. Der Künstler Virnich sollte mit seiner Prognose im Jahr 2002 also Treffsicherheit bewiesen haben.

Stephan Weiler ist sehr zufrieden mit dem Verkauf. Was er mit dem Geld macht? „500 werde ich verprassen, 500 bekommen meine Kinder.“ Und die erfuhren erst am Mittwoch von ihrem Glück. So gab es für Leo (15) und Wiebke Marie Weiler (12) jeweils 250 Euro.

Doch auch Horst Lichter ging nicht leer aus. So bastelte Weiler dem Moderator im Vorfeld der Show ein ganz persönliches eigenes „Händlerkächtschen“.

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