Mönchengladbacher beteiligt Neue Online-Plattform für Kulturschaffende

Mönchengladbach · Melanie Söllner und Bessem Ayari aus Mönchengladbach haben an „kulturpatriot.de“ mitgearbeitet. Nun sind die Entwickler noch auf der Suche nach Fördermitteln.

 Melanie Söllner gehört zum Beirat des Museumsvereins.

Melanie Söllner gehört zum Beirat des Museumsvereins.

Foto: Melanie Söllner

Fast 43.000 Designer, Kulturschaffende, Kreative, Softwareentwickler und andere haben sich am Hackathon unter dem Motto #WIRVSVIRUS teilgenommen. Zu diesem 48-stündigen Online-Marathon hatte die Bundesregierung eingeladen. Die Aufgabe: Soft- und Hardware-Lösungen für die aktuellen Herausforderungen zu finden, die im Zusammenhang mit der Corona-Krise entstanden sind. Unter den Teilnehmern waren auch Melanie Söllner und Bessem Ayari aus Mönchengladbach.

Söllner (48) arbeitet als Coach in der Erwachsenenbildung und gehört zum Beirat des Museumsvereins Mönchengladbach. Ayari (28) studierte in Mönchengladbach Wirtschaftsingenieurwesen und gründete ein Unternehmen für Innovationsberatung mit dem Namen „Unbefangenheit“. Schon vor der Corona-Krise hatten die beiden die Idee, eine Plattform zu entwickeln, auf der kulturelle Angebote gebündelt werden könnten. „Das ging eher gemächlich“, schildert Söllner. „Doch jetzt beschleunigen sich die Prozesse. Es ist ein Wahnsinn, welche Energie in einem Hackathon liegt.“

Als spezielle Herausforderung im Moment sehen Söllner und Ayari: Die professionellen Künstler bangen um ihre Existenz, da alle Veranstaltungen abgesagt werden müssen. Also stellten sie sich anlässlich des Hackathons die Fragen: Wie lassen sich die analogen Erlebnisse ins Digitale übertragen? Und welche Hürden gibt es für Kulturschaffende und Rezipienten? Die Lösung sollte sich an Kunst- und Kulturschaffende aller Sparten, an das Publikum, an Museen, an freiberufliche Kursleiter richten. Söllner und Ayari arbeiteten während des Hackathons in Arbeitsgruppen, die sie vorher ausgewählt hatten. Mit elektronischen Werkzeugen konnten sie am Bildschirm miteinander arbeiten.

 Bessem Ayari gründete ein Unternehmen für Innovationsberatung.

Bessem Ayari gründete ein Unternehmen für Innovationsberatung.

Foto: Melanie Söllner

„Ich habe mit Menschen gearbeitet, die ich sonst nie getroffen hätte“, erzählt Söllner, „mit einem Team aus Stuttgart, mit einer Doktorandin aus Frankfurt.“ Die Vision, die schließlich ausgearbeitet wurde, lautet: „Eine gemeinwohlorientierte kulturelle Partizipation für Kulturerleben in Echtzeit, als Begegnungsort, als Arbeitsort, als Lernort schaffen.“ Und zwar in Form einer Website, auf der alle digitalen Events, alle kulturellen Angebote, Kurse, Konzerte, Ausstellungen gefunden und eingestellt werden und als Live-Erlebnis in das eigene Zuhause gesendet werden. „Die Plattform ‚kulturpatriot.de‘ ist ein Protoyp“, erklärt Bessem Ayari. Die Entwickler sind noch auf der Suche nach Fördermitteln. Sollten ausreichend Mittel fließen, könne die Seite schon binnen einer Woche online gehen und dann laufend optimiert werden.

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