Klassik in Mönchengladbach Festliche und traurige Töne bei der zweiten Happy Hour

Mönchengladbach · Wegen verschärfter Corona-Bedingungen spielten die Niederrheinischen Sinfoniker Kütsons zweite „Happy Hour“ an zwei Abenden mit nochmals reduzierter Besucherzahl.

 Die Happy Hour gab es mit erneut reduzierter Besucherzahl.

Die Happy Hour gab es mit erneut reduzierter Besucherzahl.

Foto: Gemeinschaftstheater Krefeld-Mönchengladbach/Matthias Creutziger

Mit Giovanni Gabrielis „Canzon in echo duodecimi toni a 10“ wählte der Generalmusikdirektor für das zweite Konzert von „Kütsons Happy Hour“ einen feierlich strahlenden Auftakt. Zur Aufführung in Venedigs Markus-Dom sei das Werk für die Zeitgenossen des Komponisten am Übergang von der Renaissance hin zum Barock ein besonderes Erlebnis gewesen. Er habe sich im Einsatz eines zusätzlichen Bildschirms allerdings abweichend vom Venezianer Gabrieli eines Hilfsmittels bedient, erklärte Dirigent Mihkel Kütson augenzwinkernd. Denn erneut banden die Niederrheinischen Sinfoniker zur Einhaltung der Hygieneregeln die obere Sitzplatztribüne für die Einsätze der Blechbläser ein.

Wegen der aktuell hohen Zahl an Corona-Infizierten waren beim zweiten Konzert des neuen Formats der Niederrheinischen Sinfoniker die Abstände zwischen den Besuchern abermals erhöht und die Anzahl der Zuhörer entsprechend halbiert worden. Daher servierten die Sinfoniker die Happy Hour in dieser Woche auch an zwei aufeinanderfolgenden Abenden.

Das Orchester stellte sich mit Spielfreude, Temperament und Einfühlungsvermögen vor. Zu Werken unter anderem von Georg Philipp Telemann, Wolfgang Amadeus Mozart, Josef Suk, Fritz Kreisler und Georg Friedrich Händel servierte es festlich strahlende wie auch leicht anmutende Interpretationen voller Lebendigkeit. Überaus berührend und farbig gerieten dabei vorwiegend traurige Kompositionen des Armeniers Komitas, der Volksweisen des Heimatlandes in sein Werk einfließen ließ.

Mihkel Kütson moderierte informativ mit launigen Beigaben. In Hinführung zu Edward Elgars „Carissima“ merkte er etwa im Verweis auf dessen zur ersten Happy Hour gespielten Liebesgruß an, der Komponist sei wohl öfter verliebt gewesen. Die Solisten Dario Portillo Gavarre (Flöte), Stella Farina (Harfe) und Philipp Wenger (Violine) rundeten die Darbietungen vortrefflich ab.

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