Autor aus Mönchengladbach 21 Meisterschaften – 21 Geschichten

Mönchengladbach · Arnold Küsters ist Krimiautor. Er hat eine der Geschichten geschrieben, die in der Anthologie „Flanke, Schuss und Tod!“ erschienen sind. Schauplatz der Geschichte: Die WM 1982.

Arnold Küsters gesteht: „Ich bin kein Fußball-Experte!“ Dass er dennoch einen Tipp parat hat, was den Sieger der Weltmeisterschaft in Russland angeht, schließt das nicht aus. „Frankreich“, sagt er – und wendet sich dann den Gefilden zu, in denen er sich bestens auskennt: „Ich bin mir sicher, dass das Endspiel ein echter Krimi wird.“

Küsters ist Krimiautor und hat eine der Geschichten geschrieben, die in der Anthologie „Flanke, Schuss und Tod!“ zusammengestellt sind. Das Buch ist im KBV-Verlag erschienen (10,95 Euro). 21 Stücke sind versammelt, eines für jede WM, sogar die aktuelle hat eines bekommen. Also von 1930 in Uruguay bis 2018 in Russland wird der Bogen gespannt, oder besser: die Blutspur gelegt. Neben Küsters ist der niederrheinische Autor Klaus Sticklenbrock vertreten. Der Kerkener schreibt über die WM 1950 in Brasilien.

Küsters‘ Fall spielt 1982 in Spanien. Damals trafen sich Deutschland und Österreich in Gijon, um ein schändliches Gekicke abzuliefern, an dessen Ende es 1:0 für den DFB stand und beide Teams in die nächste Runde einzogen. Er erzählt die Geschichte hinter der Geschichte: Natürlich ging es bei diesem Spiel nicht mit rechten Dingen zu! Er bleibt dem roten Faden, den dieses Turnier mit dem verlorenen Finale aus deutscher Sicht hatte, treu: Es gibt kein Happyend.

„Das Studium der in diesem Sammelband zusammengetragenen Fälle lässt mich schaudern und brachte mir neue Erkenntnisse und Aha-Erlebnisse“, schreibt der frühere Fußball-Reporter Manfred Breuckmann im Vorwort. Es ist nicht leicht, während einer WM Zeit zu erübrigen, in Büchern zu schmökern, doch bietet die Krimi-Sammlung durchaus einigen Anreiz, es in spielfreien Momenten zu tun. Tatsächlich gibt es zuweilen haarsträubende Erklärungen für Ungereimtheiten der WM-Historie.

Küsters hat sich die „Schande von Gijon“ ausgesucht als Setting für seinen Fall, weil sie ihn nicht loslässt. „Es war schrecklich“, sagt er, und da spricht der Fußball-Fan aus ihm. Der Autor hat auf seine Art mit dem Spiel abgerechnet: Die Wettmafia verschiebt das Spiel, die Gangster gehen im wahrsten Sinne des Wortes über Leichen. Zimperlich ist Küsters nicht.

Ernüchtert, aber nicht bekehrt vom Fußball ist er indes. „Ich kann das Spektakel nicht mehr ernst nehmen, ich lasse mich davon aber gern unterhalten“. Küsters freut sich auf ein spannendes Turnier, natürlich. Und er wird immer Ausschau halten nach kleinen oder großen Hinweisen auf kriminelle Energie. Schließlich wird er die WM quasi „live“ begleiten mir seinen kriminellen Gedichten, unter dem Motto: Blut und Spiele.

(kk)
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