Theater Mönchengladbach Kammerkonzert im Ton der Liebe

Mönchengladbach · Im Studio des Theaters begeisterten Musikerinnen der Niederrheinischen Sinfoniker zu Werken von Carl Philipp Emanuel Bach und Max Reger aus dem 18. und 19. Jahrhundert.

 Die Musikerinnen beim 4. Kammerkonzert im Theater mit dem Titel „... und ihr Ton ist Liebe“.

Die Musikerinnen beim 4. Kammerkonzert im Theater mit dem Titel „... und ihr Ton ist Liebe“.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

In transzendenter Metaphorik schrieb der indische Mystiker Kabir: „Die Flöte des Unendlichen wird ohne Ende gespielt, und ihr Ton ist Liebe.“ Für das vierte Kammerkonzert wählten sechs Musikerinnen der Niederrheinischen Sinfoniker den zweiten Teil des Zitats als Titel. In Werken von Carl Philipp Emanuel Bach und Max Reger sollte die Flöte von ihrer besten Seite zur Geltung kommen.  Das abschließende Streichquartett stand beispielhaft für in Musik gefasste Liebe. Denn Felix Mendelssohn-Bartholdy komponierte das Werk in einer glücklichen Lebensphase als gerade erst verheirateter Mann.

Flötistin Sylvie Ansorge, Violinistin Anna Maria Brodka, Cellistin Iedje van Wees und Pianistin Bonnie Wagner eröffneten die Matinee mit Carl Philipp Emanuel Bachs Triosonate in B-Dur. Der Eingangssatz war geprägt von einer anmutigen Leichtigkeit mit herrlichen Dialogen zwischen Flöte und Geige über zuverlässigem Basso Continuo. Nach dem langsamen zweiten Satz in einfühlsamer Phrasierung liedhafter Melodiebögen erstrahlte der dritte Satz in ausdrucksvoller Lebendigkeit. Für Max Regers Serenade G-Dur Opus 141a formierten sich Ansorge und Brodka mit Leoni Wittchow zur ungewöhnlichen Trio-Besetzung mit Flöte, Geige und Bratsche. Souverän und ausdrucksstark im auch hier intensiven und präzisen Zusammenspiel entfalteten die Musikerinnen die gleichberechtigte Bedeutung der drei Instrumente.  Hinreißend gelang die Vitalität des ersten Satzes mit fast übermütigen Momenten. Auf das einfühlsame Larghetto folgte ein bestechendes Presto in raffinierter Ausgestaltung.

Nach zwei zukunftsweisenden und in Teilen experimentellen Stücken solle das Konzert mit Mendelssohn-Bartholdys Streichquartett D-Dur Opus 44 Nr.1 „mitten im Leben ankommen“. Die Programmgestaltung sei im Wesentlichen das Ergebnis einer Fahrgemeinschaft der Beteiligten, Mendelssohn-Bartholdys Streichquartett aber habe sich die Violinistin Noh Yun Kwak gewünscht, wurde berichtet. Ob sie seinerzeit geahnt habe, dass sie beim Auftritt glücklich verheiratet sein werde, sei offen, merkte Brodka an. Im lebenssprühenden Ausdruck strahlte der lebhafte erste Satz jedenfalls Glück und Optimismus aus. Zum Dank gab es langen Beifall.

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