Kolumne Scholz vor der Hütte

Mönchengladbach · Hastenraths Will macht sich nach der Wahl von Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken Gedanken um die SPD

 Hastenraths Will erklärt die Welt Serie Kolumne

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Foto: Macharski

Nowabo klingt zwar wie ein Schmerzgel gegen Rheuma, ist aber in Wirklichkeit ein Therapeutikum für die Seele echter Sozialdemokraten, die es entgegen hartnäckige Gerüchte immer noch in der SPD geben soll. Es handelt sich nämlich um der Spitzname von GroKo-Gegner Norbert Walter-Borjans, der frisch gewählte Vorsitzende der ehemaligen Volkspartei. Streng genommen ist er natürlich nur eine Hälfte von ein neues Führungsduo, denn nachdem die als Altherrenpartei verschriene SPD festgestellt hatte, welche Höhenflüge die Grünen mit ein geschlechtergerechter Parteivorsitz hinlegen, musste sich jeder Bewerber erst mal eine Frau suchen, mit die er sich gemeinsam zur Wahl stellte – gemäß das Motto „doppelt unterhält besser“. Nowabo zog mit eine gewisse Saskia Esken in die Schlacht und wurde nach ein schier endloser Wahlmarathon immerhin von die Hälfte der Hälfte aller SPD-Mitglieder gewählt. Damit hatte zwar kaum jemand gerechnet, aber die Tatsache, dass Gerhard Schröder sofort auf Distanz zum neuen Spitzenduo ging, deutet dadrauf hin, dass die Beiden gar nicht so verkehrt sein können. Dabei war der Sieg von Eskabo (neuer Duo-Spitzname) so überraschend nun auch wieder nicht, denn der Endgegner im lang herausgezögerten Showdown hieß Olaf Scholz, der mit eine andere Hinterbänklerin angetreten war, deren Name die meisten schon wieder vergessen haben. Die Wahlschlappe dürfte die politische Karriere von Scholz für immer beendet haben, denn nach der Schulzzug ist jetzt auch der Scholzzug krachend entgleist. Die SPD hat dem Mann, der so gerne Kanzler werden wollte, das Vertrauen entzogen. Vielleicht besser so, schließlich konnte Olaf Scholz ja noch nicht mal ein Bundesland vernünftig führen, das nur aus eine einzige Stadt besteht – man erinnere sich nur an sein desaströses Krisenmanagement beim G20-Gipfel. Ins Kanzleramt schafft Scholz es jetzt wahrscheinlich nur noch, indem er bei der dortigen Gebäudereinigung anheuert. 

Euer Hastenraths Will

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