Galerie in Mönchengladbach Bei Karstadt gibt’s wieder was zu sehen

Rheydt · Die Schaufenster des ehemaligen Warenhauses sind zur Galerie geworden. Die Kunstwerke entstanden in Zusammenarbeit mit der Hochschule Niederrhein.

 OB Felix Heinrichs, Lutz Vossebein, Renate Schmitt, Patrick Wendtland und Thomas Grünewald bei der Ausstellungseröffnung.

OB Felix Heinrichs, Lutz Vossebein, Renate Schmitt, Patrick Wendtland und Thomas Grünewald bei der Ausstellungseröffnung.

Foto: bauch, jana (jaba)

Der Rheydter Marktplatz ist an diesem sommerlichen Nachmittag munter belebt: Menschen flanieren, kaufen in der Innenstadt etwas ein oder ruhen sich gemütlich aus, Kinder und Jugendliche springen durch den Springbrunnen. Seit einigen Tagen vermischen sie alle sich auf dem Marktplatz auf besondere Weise mit einer neuen Schar von Menschen. Die allerdings sind gemalt. Da die Gemälde in den großen Schaufenstern des ehemaligen Karstadt-Gebäudes hängen, bietet der Blick auf sie gleich zwei Perspektiven: Einmal die auf die großformatigen, expressiv gemalten Köpfe, die von den Kanten der Leinwände aus ins Bild ragen. Und gleichzeitig durch die Reflexion der Schaufenster die Perspektive auf die realen Menschen, die sich auf dem Marktplatz in Rheydt tummeln.

Eine coronakonforme Darstellung, die zugleich auch den Leerstand nutzt – die neue Schaufenstergalerie verbindet zwei wichtige aktuelle Aspekte. Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs schilderte anlässlich der Eröffnung der besonderen Ausstellung den Planungsweg zur Schaufenstergalerie, mit der die leerstehenden Verkaufsflächen des Warenhauses bespielt und belebt werden sollten. In Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Textil- und Bekleidungstechnik der Hochschule Niederrhein gelangte die Stadt zu der Idee, in den Schaufenstern Bilder zu präsentieren.

Diese stammen, wie Renate Schmitt, scheidende Professorin der Hochschule, erläuterte, von Studierenden, die in den letzten Jahren das Fach Farbenlehre bei ihr belegt haben. Entstanden sind die Bilder jeweils vor den Prüfungen, wenn der Druck, wie Schmitt launig erzählte, ständig stieg. „Wenn das innere Geschwätz im Nacken hing und die Konzentration dahin war“, sagt Schmitt.

Dann stellte sie ihren Studierenden eine Aufgabe ohne Bewertung, die eher im Sinne einer Entlastung zu verstehen war: Die Studierenden sollten in Teams zu zwölf bis 15 Personen eine Leinwand bearbeiten. Mehr als einen Input gab Schmitt dabei nicht vor. Und so konnten die Studierenden malend miteinander agieren und aufeinander reagieren und eine gemeinsame Handschrift entwickeln. Teambildung der besonderen Art.

„Leicht, spielerisch und mit dem Spaß der Selbstvergessenheit“, sagt Schmitt über die Entstehung der Bilder und wie sie betrachtet werden sollen.

 Studierende gestalteten die Kunstwerke in der Prüfungsvorbereitung, um Ablenkung zu finden.

Studierende gestalteten die Kunstwerke in der Prüfungsvorbereitung, um Ablenkung zu finden.

Foto: bauch, jana (jaba)

Die Hochschule Niederrhein habe die Aufgabe, erläuterte der Präsident der Hochschule, Thomas Grünewald, sich in die Region einzubringen, sich an wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Prozessen zu beteiligten. Die Schaufenstergalerie im ehemaligen Karstadt-Gebäude ist ein Beweis für die Erfüllung dieser Aufgabe. 

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