Operngala des Theaters Mönchengladbach Die Faszination schöner Stimmen

Mönchengladbach · „Viva Belcanto“ war das Motto der diesjährigen Gala, bei der Opernstudio und Musiktheaterensemble ihr Können unter Beweis stellten.

 Der neue 1. Kapellmeister Yorgos Ziavras übernanm die musikalische Leitung der Operngala.

Der neue 1. Kapellmeister Yorgos Ziavras übernanm die musikalische Leitung der Operngala.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

„Hören Sie einfach zu, in der Musik ist alles drin“: mit diesem klugen Rat der unvergessenen Maria Callas beschloss Generalintendant Michael Grosse seine wie immer wohltuend knappe Moderation anlässlich der Operngala im Theater Mönchengladbach. „Viva Belcanto“ war sie benannt, und alle Mitwirkenden waren dem angestrebten vokalen Olymp sehr nahe. Begleitet wurden sie von den „Niederrheinischen Sinfonikern“, die der 1. Kapellmeister Yorgos Ziavras agil und präzise leitete.

Der Opernchor (Einstudierung Maria Benyumova) lockerte mit strahlkräftig-homogenen Vorträgen die Programmfolge wirkungsvoll auf. Von Gaetano Donizetti, Vincenzo Bellini und Gioacchino Rossini, den wichtigsten Komponisten des Belcanto, waren teils wenig bekannte Kostbarkeiten zu erleben.Der Bassist Matthias Wippich berichtete voller Wohlklang von den Tücken der Verleumdung (Barbier), Woongyi Lee träumte mit lyrischem Tenorschmelz von seiner Angebeteten (Liebestrank), Guillem Batllori (Opernstudio) sang mit baritonaler Eleganz die Arie des Ricardo (I Puritani), Eva Maria Günschmann gestaltete eindringlich das Leiden der Giovanna Seymour (Anna Bolena), und ihre Mezzokollegin aus dem Opernstudio, Boshana Milkov, war eine Leonora voller Schmelz und Wärme (La Favorita). Als umtriebiger Figaro (Barbier) zeigte Bariton Rafael Bruck seine stimmliche Beweglichkeit, David Estebans leuchtender Tenor wetteiferte mit dem Herrenchor ( Il Corsaro), und Maja Blaustein, ebenfalls aus dem Opernstudio, war mit strahlendem Sopran eine charmante Marie (Regimentstochter).

Sophie Wittes höhenerprobter Sopran erntete – wie auch alle ihre Kolleginnen und Kollegen – Ovationen als Lucia di Lammermoor und als Amina (Die Nachtwandlerin). Von den zahlreichen Ensembles seien zwei aus Rossinis „Moses in Ägypten“ besonders gewürdigt: Ein nur von der Harfe (Stella Farina) begleitetes, ganz in sich Gekehrtes mit Blaustein, Milkov, Esteban und Lee und das „Gebet“, bei dem sich Blaustein, Günschmann, Esteban und Wippich eindrucksvoll mit dem Chor vereinigten. Ein rundum beglückender Abend.

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