Konzert in Mönchengladbach Zwei Chöre singen festlich und spritzig für den Frieden
Mönchengladbach · Die evangelische Kantorei und der Münsterchor St. Vitus gaben zusammen das Festkonzert zur Heiligtumsfahrt. Mit zwei Friedenmusiken von Georg Friedrich Händel begeisterten sie das Publikum.
„Verleih uns Frieden“ war das ökumenische Festkonzert in der Rheydter Hauptkirche zur Heiligtumsfahrt übertitelt, und es klang wie eine flehentliche Bitte um Frieden in der Welt und unter den Menschen – auch mit Blick auf den Krieg in der Ukraine.
Mit gleich zwei Friedenmusiken von Georg Friedrich Händel und der Motette „Verleih und Frieden gnädiglich“ von Felix Mendelssohn-Bartholdy wurde diese Bitte in Musik gegossen. So musizierten die Sänger der evangelischen Kantorei und des Münsterchors St. Vitus zusammen mit dem Orchester der Hauptkirchenkonzerte unter der Leitung von Kantor Pascal Salzmann mit großer Freude, frisch und spritzig.
Die Motette beginnt mit einem Cello-Solo, die Männerstimmen nehmen die Melodie auf, die sich in einem stetigen Crescendo über den ganzen Chor ausbreitet – so wie der Friede von Mensch zu Mensch weitergegeben wird.
Mit sattem Streicher- und Oboenklang nahm Salzmann die Sinfonia aus dem „Utrechter Jubilate“ beschwingt. In noch schmissigerem Tempo dirigierte er, in jeder Bewegung sehr präzise, die „Feuerwerksmusik“, die Händel anlässlich des Friedens von Aachen 1748 komponierte. Die Festlichkeit der Tonart D-Dur windet sich durch jede Stimme. Die dynamische Ausgewogenheit zwischen Streichern und Bläsern (Hörner und Trompeten) gelang ebenso wie das tänzerische Musizieren, ohne den großen Bogen außer Acht zu lassen.
Der Chor fiel im „Jubilate“, das zum Ende des spanischen Erbfolgekriegs 1713 komponiert wurde, in die festliche, spritzige Stimmung ein. Die Chorleiter Salzmann und Klaus Paulsen hatten gute Arbeit geleistet, denn beide Chöre verschmolzen zu einem homogenen Klangkörper. Sowohl in den homophonen als auch polyphonen Stellen zeigte sich Stimmsicherheit, und selten klang der Chor so warm und voll. Die Freude am Singen sprang aufs Publikum über. Die Solisten Bettina Schaefer (Alt), Tenor Martin Logar, der kurzfristig eingesprungen war, und Bassist Richard Logiewa ergänzten sich wunderbar in ihren warmen Timbres. Das groß angelegte „Amen“ setzte ein musikalisches Ausrufezeichen hinter das Anliegen des Konzerts: „Verleih uns Frieden gnädiglich.“ Das Publikum applaudierte begeistert.