Drittes Meisterkonzert in der Kaiser-Friedrich-Halle Mit der Grande Dame der Blockflöte in den Barock
Mönchengladbach · Michala Petri, Hille Perl und Mahan Esfahani brillierten zu Werken von Bach, Corelli und Vivaldi. Das Konzert des Trios war in dieser Besetzung eine Deutschland-Premiere.
Es war nur eine kleine Bewegung, und doch machte sie augenblicklich die intensive Schwingung im gemeinsamen Musizieren des Trios auch sichtbar: Hille Perls Kopfneigung und Atmung schienen den Spannungsbogen in Michala Petris Blockflötenspiel nachzuempfinden, während der Part der Viola da Gamba kurz zuvor verklungen war. Gemeinsam mit Cembalospieler Mahan Esfahani begeisterten die arrivierten Musikerinnen ihr Publikum beim dritten Meisterkonzert in der Kaiser-Friedrich-Halle mit hoch-karätiger Kammermusik.
Das von der Marketinggesellschaft veranstaltete Konzert war in dieser Besetzung eine Deutschland-Premiere. Den Schwerpunkt bestimmte die Auswahl von Bach Sonaten, ergänzt um Werke von Antonio Vivaldi und Arcangelo Corelli. Das Trio präsentierte sich als harmonierendes Ensemble: Kunstvoll lotete es Tempi aus, begeisterte mit feinsinnigen Phrasierungen und leicht anmutenden Einsätzen. Zu Vivaldis Allegro der Sonate G-Dur aus „Il Pastor Fido“ servierten die Künstler etwa das lebendige Allegro als wunderbares Gegenstück zum sanften und besinnlichen Ausdruck der darauffolgenden „Pastorale“. Zu Beginn setzte Esfahani auf große Zurückhaltung in der Gestaltung des Basso Continuo. Dafür gehörte Bachs Fantasie und Fuge a-moll BWV 904 in meisterhafter Durchführung der Stimmen ganz dem Cembalo, das von da an stärker herausklang.
Zu Corelli fand das Trio wieder zusammen. Perl überzeugte mit leidenschaftlicher wie auch behutsamer Gestaltung. Petri bewies im delikaten Spiel auf wechselnden Blockflöten in unterschiedlichen Stimmlagen, dass sie zu Recht als „Grande Dame“ des Instruments gilt. Ihre Darbietungen strahlten eine Innigkeit aus, die tief berührte. Zum Konzertende dankte die aus Dänemark stammende Künstlerin dem Publikum für die Aufmerksamkeit. Die Zugabe gestalteten Petri, Perl und Esfahani mit Bachs „Siciliana“ als innigen Abschied.