Konzert mit Walter Maaßen und den Jazzmen In Gedenken an Edmund Erlemann „rockten die Engel“

Mönchengladbach · Im Konzert erklangen Gospel und New Orleans-Jazz-Klänge, gespielt von Walter Maaßen und seinen Jazzmen. Das Publikum war begeistert.

Die Jazzmen um Walter Maaßen spielten zu Ehren von Eddi Erlemann, der am Tag des Konzerts 88 Jahre alt geworden wäre.

Die Jazzmen um Walter Maaßen spielten zu Ehren von Eddi Erlemann, der am Tag des Konzerts 88 Jahre alt geworden wäre.

Foto: bauch, jana (jaba)

Der 31. Januar ist ein besonderer Tag für alle Menschen, die Edmund Erlemann kannten und schätzten. Oder „Eddi“, wie der 2015 verstorbene Propst des Münsters und Gründer der Stiftung Volksverein von vielen Menschen liebevoll genannt wurde. An diesem Tag wäre Edmund Erlemann 88 Jahre alt geworden.

Aus Anlass seines Geburtstags fand in der Brandts-Kapelle ein Benefizkonzert für die Belange des Volksvereins statt. Der Mönchengladbacher New-Orleans-Jazzmusiker Walter Maaßen hatte seine „Jazzmen“ zusammengetrommelt. „Das hier ist die Kirchenbesetzung.“ Mit diesen Worten stellte er seine Musikerkollegen vor, die, wie Maaßen erklärte, genau so engagiert wie er für soziale Projekte zu spielen bereit sind. Seine Jazzmen für den Dienstagabend waren Engelbert Wrobel, der mit seiner Klarinette und dem Saxofon aus Burscheid angereist war, der Korschenbroicher Uli Afflerbach am Piano. Die Klarinette spielte der Düsseldorfer Udo Fritsche, aus Köln kam Klaus Diemer mit seinem Banjo. Friedhelm Bieker aus Viersen spielte den Bass und Walter Maaßen übernahm wie immer die Moderation sowie das Spielen der Posaune und Trompete.

Die Brandts-Kapelle platzte fast aus allen Nähten, als Wrobel, Fritsche und Diemer „Glory, Glory Halleluja“ spielend durch den Mittelgang zu ihren Kollegen zogen. „Meiner Güte, ist das wieder schön voll“, rief Maaßen dem Publikum begeistert zu. Er erzählte von seiner Verbundenheit mit Edmund Erlemann und von zahlreichen Kirchen- und Benefizkonzerten, die er mit ihm organisiert habe.

Mit „Amazing Grace“ ging das Konzert weiter. Das Kirchenlied blickt geht auf den Kapitän eines Sklavenschiffes, John Newton, zurück, der nach einem lebensbedrohlichen Erlebnis für die Bekämpfung der Sklaverei eintrat. „Gospels, Hymnen und Balladen aus der afroamerikanischen Kirche, Musik, aus der das Leid der schwarzen Bevölkerung spricht“ bildeten das Programm der Jazzmen. In seinen Moderationen kam Maaßen ins Plaudern, berichtete über verstorbene Bandmitglieder, das Bundesverdienstkreuz, das er für seine Verdienste erhalten hat, über Freunde, über die Hürden des hohen Alters. Was den 60- bis 80-jährigen Männern beim Musizieren nicht anzumerken war.
Sie präsentierten eine mitreißende Version von Elvis Presleys „Love me tender“, spielten „Lily of the Valley“ oder „Just a closer walk to thee“, den Klassiker auf Beerdigungen in New Orleans. Auch nach der Pause ließen Energie und Dynamik der sechs Musiker nicht nach. „Rock of Angels“, ein altes Kirchenlied „spielen wir auf unsere New Orleans-Art“, so Maaßen. Und er verriet ein „Geheimnis“. Noch nie hätten die sechs Musikerkollegen in dieser Formation miteinander gespielt: ein Beweis ihrer Professionalität und Spielerfahrung. Sie musizieren auf Zuruf, sie harmonieren perfekt, sie lassen einander respektvollen Raum für Soli, die das Publikum freudig beklatschte. Die Musiker geben sich ihrer Musik hin. So auch die Zuhörer: Die Kirche war von Wippen, Nicken und Summen erfüllt.
Der Geschäftsführer des Fördervereins der Stiftung Volksverein Mönchengladbach e.V., Johannes Eschweiler, betonte: „Eddi hätte sich über den heutigen Abend gefreut. Er hat Eure Musik geliebt.“ Nach der Kollekte in der Pause konnte Walter Maaßen stolz und erfreut die Spendensumme verkünden: 1.108 Euro gaben die Konzertbesucher für die Unterstützung der Langzeitarbeitslosen im Treff am Kapellchen.

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