Neue Ausstellung in Mönchengladbach Fellarme und verformte Schuhe im E71

Mönchengladbach · Neuer Anstrich, neuer Name: Aus dem Projektraum EA 71 wird die Galerie im Atelierhaus E71. Die erste Ausstellung in neuem Gewand zeigt Arbeiten von Christa Hahn und Petra Wittka.

 Christa Hahn und Petra Wittka umgeben von Werken ihrer Ausstellung „Objektion 4+“. Die Künstlerinnen stellen häufig gemeinsam aus.

Christa Hahn und Petra Wittka umgeben von Werken ihrer Ausstellung „Objektion 4+“. Die Künstlerinnen stellen häufig gemeinsam aus.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Der Ausstellungsraum erstrahlt in frisch gestrichenem Weiß, von außen sticht das Haus, in dem Künstler der Mönchengladbacher Künstlerförderung ihr Atelier haben, in Blau und Weiß heraus. Noch fehlt das rote Ladenschild, das das Atelierhaus E71 als einen „Ort der Produktion mit Galerieraum“ kennzeichnen wird, erklärte Eva Rottstedt, Sachbearbeiterin für die c/o-Künstlerförderung im Kulturbüro Mönchengladbach, in ihrer Eröffnungsrede anlässlich der Ausstellung „Objektion“ mit Arbeiten von Christa Hahn und Petra Wittka. „Der Kunstfrühling beginnt und von Corona werden wir uns nicht mehr abhalten lassen“, kündigte sie optimistisch an.

Auch weiterhin werden die im Atelierhaus arbeitenden Künstler regelmäßig ihre neuen Arbeiten in der Galerie ausstellen, ergänzt wird das Ausstellungsprogramm von professionell tätigen Künstlern aus dem c/o-Künstlerprogramm. „Objektion 4+“ lautet der Titel der Ausstellung, die den Auftakt in dem umbenannten Ausstellungsraum macht.

Die Fotografie eines zum Bücherregal umfunktionierten Klaviers, ein Schuh, der unmöglich zu benutzen ist, ein Fellarm, der aus der Erde zu kommen und dort auch wieder zu verschwinden scheint, Fotografien, abstrakt, schön und Rätsel aufgebend – die Ausstellung fordert den Betrachter zu einer intensiven Auseinandersetzung auf.

Christa Hahn und Petra Wittka stellen seit vielen Jahren gemeinsam und auch unter diesem Titel aus. Mit dem Begriff „Objektion“ meinen die Künstlerinnen die Tatsache, dass zwischen dem Subjekt, also dem Betrachter, und dem Objekt, also dem Kunstwerk, ein Dialog entsteht. Auf diesem Weg erhält das Kunstwerk seine individuelle Bedeutung durch den Betrachter. Es gibt keine objektive Interpretation, sondern ausschließlich ein vom Erleben des Betrachters abhängige Bedeutung. „Die Objekte nehmen auf, was der Betrachter im Geist abarbeitet“, so beschreibt es Wittka.

So kann der Fellarm von Wittka als Symbol der Pandemie, die aus dem Nichts auftauchte, gelesen werden. Der Schuh als eine Verformung von Weiblichkeit. Die Fotografien von Hahn bleiben in ihrer Interpretation ebenso offen: Ist es eine fliegende Vogelfeder, die durch die Schwärze fliegt? Was verbirgt sich hinter dem orangefarbenen Nebel?

Die Künstlerinnen Christa Hahn und Petra Wittka nehmen den Betrachter ernst und fordern ihn heraus.

Info Die Ausstellung in der Galerie im Atelierhaus E71 auf der Eickener Straße 71 ist bis zum 17. April samstags und sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet.  

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