Ausbildung in Mönchengladbach Wie man nebenberuflich Orgelmusiker werden kann

Mönchengladbach · Das Bistum bildet sogenannte C-Musiker aus. Das Angebot richtet sich an Menschen, die in der Gemeinde nebenberuflich Orgel- und Chorleitungsdienste übernehmen wollen. Was man dafür beherrschen sollte.

 Ansprechpartner für Interessenten aus der Region Mönchengladbach ist Regionalkantor Martin Sonnen, Kirchenmusiker in Korschenbroich.

Ansprechpartner für Interessenten aus der Region Mönchengladbach ist Regionalkantor Martin Sonnen, Kirchenmusiker in Korschenbroich.

Foto: bauch, jana (jaba)

Chor- und Orgelmusik gelten als wesentliche Bestandteile der Liturgie. Doch nicht für jeden Gottesdienst ist ein hauptamtlicher Kirchenmusiker verfügbar. Daher bietet das Bistum Aachen üblicherweise jährlich eine C-Ausbildung für Menschen an, die in der Gemeinde nebenberuflich Orgel- und Chorleitungsdienste übernehmen wollen. Nach Corona-bedingter Zwangspause startet im Herbst wieder die C-Ausbildung.

Über vier Semester werden im Einzelunterricht die Fächer Orgel, Klavier, Chorpraktisches Klavierspiel, Musiktheorie, Gehörbildung und Gesang sowie im Gruppenunterricht Chorleitung, Deutscher Liturgiegesang, Gregorianik, Liturgik, Musikgeschichte und Orgelbau vermittelt. Die Ausbildung kann sowohl in den Teilqualifikationen „Orgel“ oder „Chorleitung“ absolviert werden wie auch in der Kombination beider Bereiche. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Eignungsprüfung am 3. September. Der Ort wird noch bekannt gegeben.

Ansprechpartner für Interessenten aus der Region Mönchengladbach ist Martin Sonnen. Für die persönliche Einschätzung empfiehlt der Kirchenmusiker, dass im Klavierspiel eine zwei- oder auch dreistimmige Invention von Bach „gehen sollte“. Fertigkeiten im Orgelspiel würden zwar nicht explizit verlangt, seien aber doch sehr zu empfehlen, da das Lernpensum andernfalls in zwei Jahren kaum zu schaffen sei, so Sonnen.

Er bietet beratende Gespräche vor der Eignungsprüfung an. Sonnen verschweigt nicht, dass die über vier Semester gehende C-Ausbildung neben Beruf und Familie sehr aufwändig sei. Da der Regionalkantor zugleich Kirchenmusiker an der St. Andreas Kirche ist, werden die von ihm gegebenen Orgelstunden voraussichtlich in Korschenbroich stattfinden. Münsterkantor Klaus Paulsen übernimmt den Gesangsunterricht. An einem Samstag im Monat wird zentral in Aachen unterrichtet.
Außerdem gibt es Intensivblöcke im Kloster Stein.

„Ich versuche, dass Teilnehmer am Ende unfallfrei eine Messe spielen können. Die Improvisation beschränkt sich auf Basiskenntnisse. Es wird keine große Orgelliteratur erwartet“, erklärt Sonnen. Er versichert, dass das Spiel auf zwei Manualen „mehr als ausreichend“ sei.

Teilnehmer zahlen für die C-Ausbildung monatlich rund 50 Euro, während das Bistum Aachen den Hauptanteil der Kosten trägt. Die C-Ausbildung endet mit der Abschlussprüfung nach den Richtlinien der Deutschen Bischofskonferenz. Bei Nicht-Bestehen kann die Ausbildung um ein Jahr verlängert und die Prüfung wiederholt werden. Die Pfarren würden in der Regel den Zugang zur Orgel für das regelmäßige Üben unterstützen.

„Die Idee hinter der C-Ausbildung ist die Erwartung, dass die Leute danach in der Kirche Dienste übernehmen“, sagt Sonnen. Wegen des Zeitaufwands würden sich vor allem Schüler, für die ein Mindestalter von 16 Jahren gilt, und Studenten sowie Vorruheständler melden. Von den Älteren hätten die meisten in frühe-ren Jahren Orgel gespielt und würden sich jetzt auf das Instrument zu-rückbesinnen. „Ihr großer Vorteil ist, dass sie jetzt ausreichend Zeit zum Üben haben“, so Sonnen.

Kontakt: Martin Sonnen, 0177 8227388 oder Mar-tin.sonnen@bistum-aachen.de.

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