Auftritt des Ex-Wallenstein-Gitarristen Mephisto in der Kulturkapelle

Mönchengladbach · Der Künstler Gerd Klöcker trat mit vielen Begleitern in der vollbesetzten Kapelle in Gerkerath auf. Zum Repertoire gehörten nicht nur Texte aus Goethes „Faust“, sondern auch musikalische Klänge, Gedichte – und ein paar Coversongs.

 Gerd Klöcker trat mit insgesamt 14 Freunden in der Kapelle Gerkerath auf.

Gerd Klöcker trat mit insgesamt 14 Freunden in der Kapelle Gerkerath auf.

Foto: Renate Resch

In der Kulturkapelle Gerkerath zeigten Gerd Klöcker und Freunde unter dem Titel „Textklang“ einen Ausschnitt aus ihrem kreativen Schaffen. Mit Sprechen, Singen, Spielen gestalten sie einen eindrücklichen Abend in besonderer Atmosphäre.

Es ist eine kleine, fast kuschelige Kapelle in dem überschaubaren Gerkerath. Sie hat keine Adresse, doch jeder findet sie unter ihrem Namen „Kulturkapelle“. Am Samstagabend, als Gerd Klöcker und Freunde zu „Textklang“ in die Kapelle baten, war kein Stuhl und keine Bank mehr frei. In blaues Licht getaucht, hob sich die Kapelle vom Anschein bei Tageslicht deutlich ab. Nur mit wenigen Lampen, die ihr Licht im Laufe der Darbietung wechselten, brachten der Künstler und sein Team Atmosphäre in das altehrwürdige Gemäuer.

Leise Gitarren- und Percussionklänge waren zu hören. Dann begann die Klangcollage aus Goethes Faust. Dumpfe Percussion-Töne miemten das erste der vier Elemente, die Erde. Das Licht wechselte zum Rot. Stimmen kündigten den „Dialog mit dem Element“ an. Die vier Elemente Erde, Luft, Wasser und Feuer wurden mit Klang dargestellt. Regentropfen schienen durch die Decke der Kapelle zu rieseln, das Licht wechselte auf Blau zur Verstärkung. Sturm, Donner und Blitz folgten und gipfelten in der Sonne. Dann erschien Mephisto: „Von Zeit zu Zeit seh’ ich den Alten gern“ – und Klöcker betrat die Bühne.

Die Faust-Adaption „Nacht“ mit einem Text von Gerd Klöcker „Die Summe unserer Worte“ schloss sich an: „Wenn die Stürme brausen, müssen wir darauf achten, was wir sagen, wir sehen, was passiert.“

Der Abend war gestaltet mit Gedichten und Lebensparabeln von Gerd Klöcker, die er selbst oder auch Freunde vortrugen. Insgesamt waren 14 Darbietende eingebunden. Das dabei Gesprochene, Gesungene und Gespielte beinhaltete meist autobiographisch basierende Songs, Texte und Gedichte. Das Arrangement des Abends sah jedoch auch gecoverte Stücke vor, wie „When we were young“ von Adele. Tina aus Köln spielte ein Halbplayback von Adele „Make you feel my love tonight“ und von Nat King Cole „Nature boy“.

Vielen ist Gerd Klöcker ein Begriff von seinen Faustlesungen, die er an jedem Karfreitag im Mönchengladbacher Münster veranstaltet. Ebenso aus seinen weit zurückreichenden musikalisch-künstlerischen Aktivitäten. Als Sologitarrist in progressiven Rockbands wie „Stormy Monday“, in welchen ausschließlich seine eigenen Kompositionen gespielt wurden, gab er gemeinsame Konzerte mit Bands wie „Birth-Control“ und „Atlantis“. Die Classic-Rockgruppe „Wallenstein“ folgte. Danach schlossen sich Bands wie „Ligthouse“, „Mony and friends“ und „Fun“ an.

Künstlerisch ist er mit Textlesungen, die im Stil von Performances mit mehreren Mitwirkenden aufgeführt werden, sowie mit Installationen, Projektionen, Skulpturen, Bildern und Zeichnungen unterwegs. „Ich arbeite viel mit Symboliken, sowohl bei den Bildern, als auch bei den Skulpturen. Es ist immer eine Botschaft dabei“, verriet er. Darüber hinaus baut Gerd Klöcker auch seine Gitarren selbst, „um dem Ton eine Seele zu geben“, wie er sagte.

Den Abschluss des Abends „Textklang“ bildete die neue Band mit den alten Freunden und der jungen, neu dazu gekommenen Sängerin Judith Metzer. „Mit dem letzten Song habe ich meinen Traum erfüllt“, verriet Gerd Klöcker, bevor die Band mit dem Stück „Running up that hill“ von Kate Bush begann.

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