„Literarischer Sommer“ in Mönchengladbach Zum Auftakt ein Star der Literaturszene

Mönchengladbach · Die 22. Auflage des trinationalen Festivals „Literarischer Sommer“ ist in diesem Jahr größer denn je. Zur Eröffnung kommt am 6. Juli ist Arnon Grünberg zu Gast in Mönchengladbach.

 Arnon Grünberg ist nicht nur ein guter Schriftsteller, sondern auch ein Entertainer, der sich und seine Bücher sehr charmant zu verkaufen weiß.

Arnon Grünberg ist nicht nur ein guter Schriftsteller, sondern auch ein Entertainer, der sich und seine Bücher sehr charmant zu verkaufen weiß.

Foto: hpr

„Der Literarische Sommer ist uns eine Herzensangelegenheit. Deshalb war uns die Entscheidung, letztes Jahr wegen Corona nicht teilzunehmen, sehr schwergefallen. Schließlich sind wir seit Anfang an dabei“, sagt Arno van Rijn, Leiter der Stadtbibliothek Rheydt. Er gibt sich auch für die 22. Auflage des Literaturfestivals optimistisch, aus den Monaten der Pandemie gelernt zu haben.

Dass in diesen Sommermonaten, vom 6. Juli bis zum 4. September, die bislang größte Ausgabe des Festivals stattfinden kann, hatte vor wenigen Monaten noch niemand für möglich gehalten. Jetzt kommen 20 Autorinnen und Autoren zu mehr als 50 Veranstaltungen zwischen Köln und Amsterdam, Krefeld und Genk. Zu Lesungen ihrer aktuell erschienen Bücher, zu literarischen Spaziergängen oder einem Literaturfrühstück wie in Düren.

Unter Federführung von Euregiokultur, Teil der Euregio Maas Rhein, werden Arnon Grünberg oder Christoph Peters, Laura Lichtblau oder Rob van Essen wieder besondere Orte bespielen: im Freien, im Saal, manchmal aber auch virtuell. Die Pandemie-Konzepte sind gemacht, der Vorverkauf hat bereits vbegonnen.

 Nicht nur, dass der 22. Literarische Sommer alle bisherigen Dimensionen sprengt, erstmals haben die Organisatoren und Projektleiterin Claudia Büchel von der Bibliothek Neuss auch Parität zwischen deutschen und niederländischen Veranstaltungsorten hergestellt.

Außerdem ist mit Genk seit einiger Zeit mal wieder eine flämische Stadt im Boot der Veranstalter und damit Geldgeber, die ihren Teil zum Etat von rund 70.000 Euro beitragen. Die lange Liste der Sponsoren weist unter anderem das Kultursekretariat NRW, das Land NRW sowie die Niederländische Botschaft aus. Ein wachsendes, ein Erfolgsprojekt also, dieses zweisprachige Literaturfestival, bei dem hauptsächlich die Neuerscheinungen des Jahres vorstellt werden.

 Mönchengladbach hat sich am 6. Juli mit Arnon Grünberg und seinem wie üblich abgedrehten Roman „Besetzte Gebiete“ den Star des Festivals und gleich noch die Eröffnungsveranstaltung gesichert. Der charismatische Autor geht in seinem 15. Roman mal wieder mit seinem „unmenschlich guten“ Psychiater Otto Kadoke auf Reisen, diesmal mitten in die Schlamassel des Westjordanlandes.

Am 5. August erzählt Shida Bazyar in ihrem bisweilen interaktiven, von falschen Fährten wimmelnden Roman „Drei Freundinnen“ von Identität und Freundschaft in einer Gesellschaft voller Hetze und Ignoranz.

Am besonderen Ort des Depots der Stadtbibliothek gibt es ein Wiedersehen mit Schauspieler Ronny Tomiska, der bei Folge sechs seiner siebenteiligen Ringvorlesung von J. J. Voskuils Romanserie „Das Büro“ angekommen ist - Kult.

 Ronny Tomiska liest aus dem Werk von J. J. Voskuil.

Ronny Tomiska liest aus dem Werk von J. J. Voskuil.

Foto: samla.de

Zum Abschluss kommt Ronya Othmann am 25. August nach Rheydt. Ihr neues Buch heißt „Der Sommer“, erzählt von der (ihrer) Kindheit im jesidischen Kurdengebiet und der Spannung der Erfahrung im Deutschen Alltag. Ein bereits vielfach ausgezeichnetes Romandebüt.

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