Reiseführer 111 höchst erstaunliche Orte in Gladbach

Mönchengladbach · Schlösser und Museen – sie finden sich selbstverständlich in diesem Reiseführer. Aber sie werden aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachtet. Und Orte, die womöglich der eingefleischte Gladbacher nicht kennt, tauchen auf.

 Das ist Gruby. Der Container genießt Kultstatus. Sonntags schickt er Grüße übers Internet. 	 Fotos: Garnet Manecke

Das ist Gruby. Der Container genießt Kultstatus. Sonntags schickt er Grüße übers Internet.  Fotos: Garnet Manecke

Foto: Esmonds Verlag/Garnet Manecke

Jetzt hat er es geschafft. Sein Konterfei hat Einzug in die Literatur gehalten. Gruby sollte damit der berühmteste Papiercontainer Deutschlands, wenn nicht sogar der ganzen Welt sein. In Mönchengladbach hat er ohnehin Kultstatus. Deshalb klingt es absolut plausibel, wenn Garnet Manecke sagt: „Es geht ja nicht nur um das nette, lächelnde Gesicht auf dem Container, er weist ja auch auf die wachsenden Berge wilden Mülls hin, die bevorzugt an Containern abgeladen werden.“ Auch an Gruby. Sein Entdecker Harald Klein postet Sonntag für Sonntag Grubys liebe Grüße und beste Wünsche auf Facebook. Grubys Fan-Gemeinde wächst kontinuierlich.

Garnet Manecke hat gemeinsam mit Co-Autorin Vera Anders einen echten und besonderen Reiseführer durch Mönchengladbach geschrieben. Er heißt „111 Orte in Mönchengladbach, die man gesehen haben muss“. Natürlich sind die Sehenswürdigkeiten – Schloss Rheydt, Schloss Wickrath, Münster, Museum Abteiberg, Borussia-Park und mehr – enthalten. Aber auch sie werden in ungewohnter Weise gezeigt. Etwa das Theater an der Odenkirchener Straße. Da wird das Banner gezeigt, das an der Fassade des Hauses verkündet „Unter diesem Dach arbeiten Menschen aus 29 Nationen“. Und im Text wird man staunend entdecken, wie viele berühmte Sänger und Schauspieler genau auf dieser Bühne ihre Karriere begonnen haben.

 Die lächelnde Schlange hat der Künstler Thomas Virnich als Wasserspeier für das Münster erschaffen.

Die lächelnde Schlange hat der Künstler Thomas Virnich als Wasserspeier für das Münster erschaffen.

Foto: Esmonds Verlag/Garnet Manecke

Als die beiden Autorinnen vom Emons-Verlag den Auftrag annahmen, 111 Orte in Gladbach zu finden, zu fotografieren und zu beschreiben, ging die Recherche gleich los. „Zunächst musste aus dem Kopf eine Liste der sehenswerten Orte erstellt werden“, sagt Garnet Manecke. Und dann ging die Fahrerei los. „Ich bin immer wieder auf etwas aufmerksam geworden.“ Und schwuppdiwupp waren mehr als 100 markante, lustige, interessante und merkwürdige Stellen gefunden.

 Auf dem Gnadenhof MonRo-Ranch in Merreter dürfen auc die Schweine ganz alt werden.

Auf dem Gnadenhof MonRo-Ranch in Merreter dürfen auc die Schweine ganz alt werden.

Foto: Esmonds Verlag/Garnet Manecke

In dem Buch sollte jeder fündig werden. „Es gibt viele, die sich super gut in der Stadt auskennen. Andere wohnen schon eine Ewigkeit hier, die Stadt ist ihnen dennoch fremd“, sagt Manecke. Auch Zugezogene und Weggezogene sollen sich an dem Buch erfreuen. Selbst Menschen mit viel Wissen über ihre Heimatstadt werden staunen. Denn die beiden Autorinnen haben durchaus kuriose Orte gesucht und gefunden, und Bekanntes haben sie gern einmal ganz anders betrachtet. Beispiel Mübsterbasilika. Da zeigt das Foto die lächelnde Schlange, die der Künstler Thomas als Ersatz für einen nich mehr zu rekonstruierenden Wasserspeier erschuf.

Neben der Schriefersmühle treffen sich die Biker bei Elly. Da gibt’s Frühstück und was Deftiges.

Neben der Schriefersmühle treffen sich die Biker bei Elly. Da gibt’s Frühstück und was Deftiges.

Foto: Esmonds Verlag/Garnet Manecke

Und auch das ländliche Mönchengladbach kommt vor – etwa der Gnadenhof MonRo-Ranch in Merreter, das Biotop in Sittardheide und Ellys Bikertreff neben der Schriefersmühle. Kothausen wird als unterschätztes Kleinod vorgestellt, ebenso der Herzpark im Hardter Wald, das Archäologische Museum in Rheindahlen, die Brandts-Kapelle in Waldhausen, die Brauerei Stefanus in Mennrath und so weiter und so fort. Jeder, der ein Interesse an seiner Heimat hat, findet hier geügend Material zum Schmökern und Staunen.

Ganz besondert faszinierend fand Garnet Manecke die Suche nach der früheren Grenze zwischen Rheydt und Gladbach. „Da habe ich bei ganz vielen Leuten geklingelt, und die haben mir sehr freundlich Auskunft gegeben“ Ihre Lieblingsstelle ist der geografische Mittelpunkt der Stadt. Den hat sie am Rande eines Ackers im Rheindahlener-Land gefunden. „Mein besonderer Ort.“

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