Meisterkonzert in Mönchenglabach Blechbläserquintett tanzt auch Walzer

Mönchengladbach · Das fünfköpfige Ensemble „Harmonic Brass“ schipperte im Meisterkonzert musikalisch entlang der Donau. Das Publikum war begeistert.

 Die fünf Instrumentalisten nahmen ihre Publikum mit auf eine musikalische Donaureise.

Die fünf Instrumentalisten nahmen ihre Publikum mit auf eine musikalische Donaureise.

Foto: Mathis Beutel

Ein – angedeutetes – Schiff auf der Bühne, das gab es wohl bei den Meisterkonzerten in der Kaiser-Friedrich-Halle noch nie. Doch diesmal war „Harmonic Brass“ angereist, ein fünfköpfiges Blechbläserensemble, das aus hochqualifizierten, klassisch ausgebildeten Musikern besteht. Seine Konzertabende gestaltet es zu fantasiereichen und mitreißend moderierten „Events“ im besten Sinne aus, dieses Mal mit der Überschrift „Die Donaureise“.

Trompeter, Ideengeber sowie Arrangeur Hans Zellner und Hornist Andreas Binder, der nicht nur hervorragend sein Instrument beherrscht, sondern auch fesselnd moderiert, sind die beiden noch verbliebenen Gründungsmitglieder des seit 1992 bestehenden Ensembles. Trompeterin und Komponistin Elisabeth Fessler, der Posaunist Alexander Steixner und Karl-Wilhelm Hultsch an der Tuba vertreten die jüngere Generation.

Die Donau, die mit einer Länge von 2857 Kilometern durch zehn Länder fließt und dabei berühmte Städte berührt, war diesmal das Thema. Mit einer Ouvertüre des 1659 in Ulm geborenen Theodor Schwartzkopff zeigten die Gäste, die grundsätzlich auswendig musizieren, gleich zu Beginn ihre gestalterischen Qualitäten. Die größte Kirchenorgel der Welt in Passau motivierte „Harmonic Brass“, Johann Sebastian Bach ins Programm zu nehmen. Sie beließen es nicht bei der berühmten Toccata d-Moll, sondern wagten sich auch an die halsbrecherische Fuge. Eine grandiose Leistung, vor allem des Trompeters, der auch die Piccolotrompete meisterlich beherrscht.

An Anton Bruckner dachten die Musiker, als sie Linz und St. Florian erreichten – der schwierige Chorsatz „Locus iste“ gelang in lupenreiner Intonation. Trompeterin Elisabeth Fechner würdigte den Wiener Komponisten Johann Nepomuk Hummel mit dem brillant servierten Rondo aus dessen Trompetenkonzert Es-Dur, während Mozarts temperamentvoll dargebotenes „Rondo alla turca“ den Hang zu türkischer Kultur widerspiegelt. In Budapest ließ es sich der grandiose Tubist nicht nehmen, beim berühmten Csárdás von Vittorio Monti den Solopart zu übernehmen, und der ebenso versierte Posaunist konnte mit „Kustino Oro“ Serbien ein Ständchen bringen. Das von Elisabeth Fessler einfühlsam komponierte „Concerto Danubio“ brachte einen Ruhepunkt ins Programm, und mit einem „Rumänischen Tanz“, gefolgt von einem „Traditional“ aus dem Gebiet des Donaudeltas gelang der fulminante Abschluss der Schiffsreise.

Die Zuhörer waren restlos begeistert, feierten die musikalisch und menschlich bestens harmonierenden Instrumentalisten und wurden mit einem auch choreografisch ausgefeilten Donauwalzer belohnt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort