Literaturnobelpreisträgerin in Mönchengladbach Herta Müller liest in der Kaiser-Friedrich-Halle
Mönchengladbach · Herta Müller kommt in die Kaiser-Friedrich-Halle in Mönchengladbach. Dabei spricht sie nicht nur über ihre Lebensgeschichte, sondern auch über Diktaturen und den Krieg gegen die Ukraine.
Von besonderer Aktualität ist die Lesung der Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller am Dienstag, 17. Mai. Müller hat ihr Leben lang gegen die grausamen Seiten des Kommunismus angeschrieben. Wer ihre Bücher liest, sieht jeden Überwachungsstaat mit anderen Augen. Im Interview mit der österreichischen Zeitung „Standard“ sagte sie zum Ukraine-Krieg: „Ich muss davon erzählen, was ich erlebt habe. Dass Diktaturen ein Muster haben, das sich immer wiederholt, dass sie den Menschen kaputtmachen. Dass es eine totale Willkür gibt und dass man zerbricht. Ich habe viele Menschen zerbrechen sehen. Das Individuum gibt es in der Diktatur nur als Feind.“
Bei ihrer Lesung in Mönchengladbach wird sie einen Einblick in zwei ihrer Werke geben. In „Mein Vaterland war ein Apfelkern“ erzählt Müller im Gespräch mit der Journalistin Angelika Klammer ihre Lebensgeschichte. In „Atemschaukel“ schreibt sie über den jungen Hermannstädter Leopold Auberger, der 1945 mit 17 Jahren in ein sowjetisches Arbeitslager deportiert wurde, über Hunger, Kälte und Einsamkeit. Mit diesem Werk hat Müller all denen ein Denkmal gesetzt, die in sowjetischen Lagern für die Verbrechen der Nationalsozialisten büßen sollten. Tickets für die Lesung um 20 Uhr gibt es unter www.ik-mg.de.