Klassik Open Air in Mönchengladbach „Toujours l´amour“ am Schloss Rheydt

Mönchengladbach · Zur 13. Auflage des „Open Air mit Flair“ sind die Niederrheinischen Sinfoniker erneut mit von der Partie. Generalmusikdirektor Kütson verspricht ein Programm „voller Wohlklang und Brillanz“. Das Konzert ist am 30. August.

Ein ähnliches Bild dürfte sich auch dieses Jahr zur Veranstaltung „Sommermusik Schloss Rheydt“ bieten. 

Ein ähnliches Bild dürfte sich auch dieses Jahr zur Veranstaltung „Sommermusik Schloss Rheydt“ bieten. 

Foto: Knappe, Jörg (jkn)/Knappe, Jörg (knap)

Viel Liebe steckt im Programm des Klassik Open Air der nächsten Veranstaltung „Sommermusik Schloss Rheydt“. Und das ist diesmal im doppelten Sinne zu verstehen. Beim Konzert am 30. August wollen die Niederrheinischen Sinfoniker und Solisten des Musiktheaterensembles nicht nur mit Hingabe im Spiel begeistern. Die Liebe ist unter dem Generaltitel „L´amour, toujours l´amour“ das inhaltlich allumfassende Thema.

„Wenn es um die Liebe geht, darf Paris nicht fehlen. Dann muss man zu den Orten und Festen gehen, wo Verliebte hingehen oder sich kennenlernen“, erzählt Generalmusikdirektor Mihkel Kütson. Bei der Suche nach passenden Stücken wurde er vor allem bei italienischen und französischen Opern fündig. Er verspricht einen Abend „voller Wohlklang, Brillanz und herrlichen Koloraturen in einer Mischung aus vertrauten Melodien und Überraschungen“.

Mit dem Allegro brillante aus der „Scène Veneziane“ in Luigi Mancinellis „Carnevale“ setzt er auf einen zündenden Auftakt. Darauf folgen unter anderem Ausschnitte aus Giacomo Puccinis Oper „La Bohème“, George Bizets „Carmen“ und Amilcare Ponchiellis „La Giaconda“. Während des Abends wird noch einmal Mezzosopranistin Valerie Eickhoff, die nach Düsseldorf wechselt, zu hören sein. Als wunderschönes Orchestersolo kündigt der Dirigent das „I will wait for you“ aus Michel Legrands „Die Regenschirme von Cherbourg“ mit einem Geigensolo des Konzertmeisters Philipp Wenger an. Und zum Ausklang soll das „Un di, se ben rammentomi“ aus Verdis Oper „Rigoletto“ erklingen, die nach den Theaterferien im Haus an der Odenkirchener Straße aufgeführt wird.

„Wir haben ein Programm zusammengebastelt, das Nummern aus früheren Jahren aufgreift und Stücke, die meist nur bei uns zu hören sind“, sagt der Dirigent zur Sommermusik. Vergangenes Jahr war der klassische Part der Sommermusik rein sinfonisch ausgerichtet, dieses Mal sind die Solisten Sopranistin Sophie Witte, Mezzosopranistin Valerie Eickhoff, Tenor Woongyi Lee und Bariton Rafael Bruck beteiligt.

Günter vom Dorp, „treibender Motor“ der Sommermusik, vermutet, dass manche Besucher zu den bekannten Arien leise mitsummen werden. Er sei schon ganz „glückselig“ voller Vorfreude, gesteht vom Dorp, der das Klassik Open moderieren wird. „Beim Thema Liebe erscheint mir „Die verkaufte Braut“ etwas gewagt, doch auch hier geht es um Liebe“, scherzt er mit Blick auf die Programmauswahl. Und es sieht aus, als blitze da eine schelmische Idee auf, die in der angedachten Kombination von Information und Spontanität ihren Platz finden könnte.

Die Sommermusik fand erstmals vor zwölf Jahren statt, bereits damals mit den Niederrheinischen Sinfonikern. „Wir hatten die Gunst der Stunde genutzt, als das Schloss gerade frisch renoviert war und Museumsleiter Karlheinz Wiegmann meinte, man müsse am Museum etwas Neues entwickeln. Es sollte etwas sein, was den Menschen, die hier leben, zugutekommt. Dann haben wir gleich mit Pauken und Trompeten begonnen“, erzählt vom Dorp und betont, wie wichtig es ihm sei, für den Klassikpart kein auswärtiges Orchester zu buchen: „Wir wollen zeigen, dass wir in der Stadt liefern können. Denn oft genug wird die Frage zur Notwendigkeit des Kulturetats gestellt.“

Kütson liebt an den Freiluftkonzerten die besondere Atmosphäre. „Die Menschen kommen nicht nur um ein Konzert zu hören, sie wollen ein Erlebnis haben mit dem ganzen Drumherum“, sagt er in Gedanken an das zu den Konzerten stimmungsvoll beleuchtete Schloss. Mit „vielen kleinen Steinen“ für rasche Stimmungs- und Farbenwechsel gestaltet er das Freiluftkonzert bewusst anders als ein Sinfoniekonzert. „Die Lebendigkeit des Wechsels gehört dazu“, sagt er.

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