Mönchengladbach Raum- und Klanginstallationen

Mönchengladbach · „Kläng Gäng, alles Klang, nichts Muss!“ nennen die Studierenden ihr Indoor-Projekt. In experimentellen Installationen zeigten sie ihre Ideen für Klangentwicklung. Zu hören und zu sehen sind die Projekte in der Musikschule Groove.

 Armin Dittmann spielt auf seiner, aus PVC-Rohren selbst gebauten Rimba-Tube. Dazu benutzt er aus Flip-Flops geschnittene Drumsticks.

Armin Dittmann spielt auf seiner, aus PVC-Rohren selbst gebauten Rimba-Tube. Dazu benutzt er aus Flip-Flops geschnittene Drumsticks.

Foto: Renate Resch

„Es war den Studierenden und uns von Anfang an wichtig, den gesamten Klangraum auszuloten, und zu hinterfragen: Was kann Klang sein?“, sagt Valentin Dander, der die Professurvertretung für den Bereich Medien- und Kommunikationswissenschaften in den letzten zwei Semestern übernommen hat. In experimentellen Versuchen testeten die Studenten aus, wie Klang rhythmisch, harmonisch oder melodisch sein kann. Das Projekt startete im Sommersemester mit musikalisch-akustisch-medialen Impressionen. Die entstandenen Arbeiten befassten sich mit Klängen, Geräuschen und Akustik. „Wir wollten alles mit größtmöglicher Freiheit der Studierenden in das Projekt integrieren,“ sagt Dander.

Im ersten Semester ging es darum eine Vorstellung von Möglichkeiten bei den Studierenden zu entwickeln. Im Wintersemester wurde es dann konkreter. Die Fragen „Was kann ich? Was will ich? Was kann ich nicht, möchte es aber lernen? Was will ich ausprobieren?“ wurden gestellt. „Wir haben am Anfang verschiedene Inputs gegeben, was gemacht werden könnte, dann waren sie aber frei, zu entscheiden, was sie machen möchten,“ sagt Professor Ulrich Einbrodt, der Kulturarbeit mit Schwerpunkt Musik lehrt.

Zunächst überlegten die Professoren und Studenten gemeinsam, was tatsächlich umsetzbar und möglich ist. Das Budget war klein und die zur Verfügung stehende Zeit begrenzt. Zudem entstehen viele Ideen erst im Laufe des Experimentierens.

Manche Studenten wollten etwas bauen oder ein Hörspiel ausprobieren. Andere live etwas auf der Gitarre oder dem Schlagzeug spielen oder auch etwas singen. Auch einen eigenen Text vorzulesen, war möglich. Andere Studierende widmeten sich Geräuschen von Sportaktivitäten oder Gegenständen wie einem Drucker und nahmen diese Geräusche auf. Es ging darum, die riesengroße Bandbreite an Klang zu erfahren.

Sehr glücklich und dankbar sind die Lehrenden, dass sie die Halle des der Musikschule Groove an der Malmedyer Straße nutzen dürfen. Dieser große Raum hat das Schaffen sehr stark mitgeprägt. Durch den experimentellen Charakter hat sich vieles entwickelt und konnte tatsächlich hier entstehen.

Die nun vorgestellten Abschlussarbeiten von zwei Semestern sind einerseits eine Mischung aus Ausstellung, Video-, Raum- und Klanginstallation und andererseits der Bühnenperformance, die klassisch in die Nähe eines Konzerts kommt, mit lyrischen Texten versetzt ist und ein breites Spektrum beinhaltet.

Beispielsweise baute der Studierende Armin Dittmann aus PVC-Rohren eine Rimba-Tube, also ein Instrument, das durch Schlagen mit Paddles, die aus Flip-Flops bestehen, auf die Öffnungen unterschiedlich langer Rohre, Töne erzeugt. Durch die Länge der Rohrstücke entstehen unterschiedliche Klänge, die dann ähnlich wie beim Xylophon gespielt werden können.

Ein anderer Studierender, Mirco Wessoly, baute ein „Mensch sample dich nicht“, wobei beim Fingertippen auf bestimmte Felder von einem Computer Töne erzeugt werden.

Die Studenten umschreiben ihr Präsentation mit den Worten: „Wir schaffen Räume – Klangräume. Wir werden mit dem Publikum zu Soundarbeitern und Klangmalern. Taucht ein und lauscht.“

Wer Interesse hat, kann in der nächsten Woche die Abschlussarbeiten der Gruppe „Performace“ in der Musikschule Groove während der Öffnungszeiten erkunden.

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