Mönchengladbach Kölsch-Katholisch feiert 20. Geburtstag

Mönchengladbach · Lachen, schunkeln, mitsingen und weinen: Das alles ist erlaubt, wenn die Band um Pfarrer Harald Josephs zu ihren besonderen Gottesdiensten einlädt. Zu Karneval gibt es fünf davon, und im November wird das Jubiläum gefeiert.

 Herbert Deuster, Pfarrer Harald Josephs und Helmut Schroers (v.l.) gewähren einen Einblick in ihren Probenraum im Keller des Rheindahlener Pfarramts.

Herbert Deuster, Pfarrer Harald Josephs und Helmut Schroers (v.l.) gewähren einen Einblick in ihren Probenraum im Keller des Rheindahlener Pfarramts.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

 Die Idee entstand während einer Familienfreizeit in Holland. „Wenn die Kinder abends im Bett lagen, trafen sich die Erwachsenen im Gemeinschaftsraum“, erzählt Pfarrer Harald Josephs. „An jeder Steckdose hing ein Babyphon, und wir fingen an zu singen und zu musizieren.“ Die Beatles und die Bläck Föös waren die Favoriten. Das war vor 20 Jahren. Als der Pfarrer kurz darauf über die Gestaltung eines Karneval-Gottesdienstes nachdachte, kamen ihm die musikalischen Abende wieder in den Sinn. „Ich bin kein Büttenredner, suchte also nach einer anderen Möglichkeit, die Messe der Jahreszeit anzupassen.“ In Hockstein und Ohler, wo er damals tätig war, überraschte er die beiden Gemeinden mit seiner neuen Idee. Ein Jahr später wurde die Messe auf Kölsch-Katholisch angekündigt. „Da waren die Kirchen brechend voll.“

Und nun feiert das Kölsch-Katholisch-Team seinen 20. Geburtstag. Zur Gruppe gehören neben Harald Josephs (Gesang), Helmut Schroers (Gitarre und Gesang), Herbert Deuster (Gesang), Lothar Ricken (Schlagzeug), Rüdiger Puschmann (E-Gitarre, Akustikgitarre), Burkhard Skrobek (Bass) und Michael Ehren (Keyboard und Akkordeon). Der 96-jährige Herrmann Deuster liest Texte in Jlabbacher Platt, Marion Peters trägt Hochdeutsches vor, und Benni Ricken ist für die Technik verantwortlich. Das Jubiläumskonzert ist am 24. November ab 16 Uhr in der Kirche St. Konrad in Ohler.

Aber auch vorher gibt es reichlich Gelegenheit, Kölsch-Katholisch zu erleben. Denn selbstverständlich ist die Truppe Karneval wieder unterwegs. Es gibt fünf Konzerte in Ohler, Hockstein, Hermges, Schelsen und Rheindahlen. Das Motto lautet in diesem Jahr „Wenn am Himmel die Stääne danze“ von den Klüngelköpp (Daten und Uhrzeiten im Info-Kasten).

Bevor sie in die Öffentlichkeit treten, wird noch ein paar Mal geprobt. Das passiert im Keller des Rheindahlener Pfarramts direkt neben der Kirche St. Helena. Da steht das ganze Equipment der Band. Und an der Türe hängen zwei Engel mit güldenem Haar. Da haben wir ihn – den kirchlichen und himmlischen Bezug. Ansonsten sieht der Raum aus wie jeder andere Probenraum auch.

Das Programm wird wieder alles zu bieten haben: Fröhliches, Besinnliches, Melancholisches. „Es ist sehr wichtig, die Reihenfolge der Stücke gut zu bedenken“, sagt Pfarrer Josephs. Auf ein trauriges Lied folgt immer bald ein lustiges. Immer, grundsätzlich immer beginnt die Band mit dem Kevelaer-Lied von den Bläck Föös. Und fast immer gibt es natürlich auch „En unserem Veedel“, ebenfalls von den Bläck Föös. Das ist eines der Lieblingslieder von Harald Josephs. „Zesammestonn“ gehört zu den Lieblingsliedern von Herbert Deuster, Helmut Schroers hat gleich drei Favoriten: „Du bess die Stadt“, „Die kleine Saache“ und „Maach et jot“. Dieses Lied haben sie zum Abschluss eines Konzerts mit dem Titel „Von der Wiege bis zur Bahre“ gesungen. „Da gab es viele Tränen“, sagt Helmut Schroers.

Aber Tränen, Lachen, Mitsingen und Schunkeln gehören nun mal zu Kölsch-Katholisch.

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