Mönchengladbach Hamlet wetzt sein Messer: Königsmörder küsst man nicht

Mönchengladbach · Der Musical-Projektkurs des Hugo-Junkers-Gymnasiums zeigt eine äußerst unterhaltsame Hamlet-Parodie mit viel Witz und viel Musik.

 Die Generalprobe in der Aula des Gymnasiums.

Die Generalprobe in der Aula des Gymnasiums.

Foto: Jörg Knappe

Hamlet spricht nur in Reimpaaren und braucht einen Totenkopf als Inspiration. Der Henker, der ihn mit dem gewünschten Schädel versorgt, ist von der karnevalistischen Sorte und steigt gern mal bei der Henkersfastnacht in die Bütt. Ophelia geht Hamlets poetische Depression auf die Nerven, sie will ihm möglichst gleich an die Wäsche. Und die Schauspielertruppe probt eigentlich Othello, spielt aber gern Hamlets Stück, weil sie von Geld, Ruhm und Ehre träumt. Die Hamlet-Parodie "Königsmörder küsst man nicht" von Claus Martin, die der Musical-Projektkurs des Hugo-Junkers-Gymnasiums auf die Bühne bringt, bietet dem Shakespeare-Kenner einige Überraschungen und dem Publikum viel Vergnügen.

Die 18 Darsteller, die sich in den verschiedensten Rollen auf der Bühne tummeln, spielen nicht nur, sie singen auch. Die Melodien stammen in erster Linie aus der Feder von Jacques Offenbach und unterstreichen den ironischen Ton des Stückes. Und die Sänger können sich hören lassen. "Unsere Solisten singen gern und gut, ein echter Glücksfall", freut sich Susanne Leitmann, die musikalische Leiterin.

Den Musical-Projektkurs gibt es seit vier Jahren. Ein Jahr lang proben Oberstufenschüler unter der Leitung der beiden Pädagogen Susanne Leitmann und Stephan Merschieve. "Wir brauchen eine familienfreundliche Komödie", sagt Stephan Merschieve, der Regie führt.

Mit dem "Königsmörder" ist beiden Lehrer einen Glücksgriff gelungen. Der parodistische Ansatz liegt den jungen Darstellern sichtlich. Außerdem bietet das Stück so viele oder so wenige Rollen, wie Schauspieler verfügbar sind. "Man kann alles mit vier Darstellern spielen", erklärt Stephan Merschieve. "Aber man kann es auch anders machen."

Die beiden Hauptdarsteller Martha Efthymiadou (Gertrud) und Max Kühl (Hamlet) sind von der Kombination Schauspiel und Musik begeistert. "Ich habe mich für die Rolle der Gertrud interessiert, weil sie das genaue Gegenteil von mir ist", sagt Martha Efthymiadou. Unterstützt werden die Schauspieler und Sänger von Trompeten und Posaunen, Klavier und Flöte. Und natürlich von sehr vielen Menschen, die hinter den Kulissen für Technik, Kostüme und Maske zuständig sind.

"Königsmörder küsst man nicht" wird noch einmal am heutigen Samstag um 19.30 Uhr (Eintritt sieben Euro, ermäßigt fünf Euro) und am Sonntag um 15 Uhr (Eintritt sechs bzw. vier Euro) in der Aula des Hugo-Junkers-Gymnasiums an der Brucknerallee aufgeführt.

(arie)
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