Mönchengladbach Es gibt wieder Kunst im Rathaus zu sehen
Mönchengladbach · Ein Jahr lang stellen Ulla Grigat, Shamsudin Achmadow und Friedhelm Beilharz eine Auswahl ihrer Werke vor.
Nach guter rheinischer Tradition dürfte die Ausstellungsreihe "Kunst im Rathaus" im Kulturleben der Vitusstadt fest etabliert sein: Mit Ulla Grigat, Friedhelm Beilharz und Shamsudin Achmadow folgen nun zum dritten Mal drei Künstler der Einladung von Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners und stellen ein Jahr lang im Rathaus Abtei aus. Bei aller Unterschiedlichkeit in Gestaltung und Ausdruck eint Grigat, Beilharz und Achmadow eine Gemeinsamkeit: Alle drei wurden im Gründungsjahr 1998 in die städtische c/o-Kulturförderung aufgenommen. Die Bilder und ihre Erschaffer werden morgen bei der Ausstellungseröffnung vorgestellt.
Reiners sagt, er wolle mit der Ausstellungsreihe Mitarbeitern und Besuchern Beispiele der hiesigen Kunstszene näher bringen. Mit zwei öffentlichen Führungen wird eine Neuerung der vergangenen Ausstellungsrunde weitergeführt.
Der in Tschechien geborene Künstler Shamsudin Achmadow zeigt Malereien, in denen er Eindrücke seiner 2013 angetretenen Wanderung nach Santiago de Compostela in Spanien wiedergibt. In vielfach übereinandergelegten Malschichten erschafft der Künstler atmosphärische Stimmungslandschaften. Neben zwei dunklen, melancholisch anmutenden Kompositionen nimmt sich das große Querformat mit Bergmassiven der Pyrenäen wesentlich heller und freier aus. "Seine Bilder entstehen in langen Prozessen", sagt Claudia Tronicke, Volontärin des Kulturbüros, über den Künstler und die Schwierigkeit, dessen Arbeiten zu datieren. Brandneu sind Ulla Grigats konstruktiven Bilder im Büro des OB. Mit übereinandergelegten Farbbahnen erschafft die Künstlerin Netze und Raster, deren Strenge durch frei belassene Ränder aufgebrochen ist. Die fast mathematische Herleitung sei kein Verweis auf ein besonders ausgeprägtes mathematisches Interesse der 73-jährigen Künstlerin, sondern dem Wunsch nach geometrischer Klarheit geschuldet, erklärt Tronicke. "Es muss stimmen. Im Drunter und Drüber der Farben darf nichts ablenken. Ich bleibe auf der Fläche", sagt Grigat.
Mit 85 Jahren ist Friedhelm Beilharz der Senior in der Runde. Er zeigt Collagen, für die er aus früheren Werkzyklen geschöpft hat. Über Zeichnung und Aquarell zum Beispiel legt er unendliche viele Papierstreifen an, die er aus Plakaten mit eigenen Bildmotiven geschnitten hat. Motive früherer Perioden und das zeitweise bevorzugte Braun sind präsent und zugleich verwandelt. Die neun ausgestellten Bilder lassen sich in zwei Themenblöcke gliedern: Architekturzeichnungen mit dem Motiv des Münster-Portals und Farbkompositionen.
Vernissage: morgen, 17. Februar, 18 Uhr im Rathaus. Die Termine für die zwei Führungen werden noch bekannt gegeben.