Mönchengladbach Der Kunstverein MMIII verjüngt sich

Mönchengladbach · Anna-Lisa Katthagen-Tippkötter ist jetzt als zweite Vorsitzende die Stellvertreterin von Klaus Schmitt. Der Kunstverein will mit einem „Zukunftslabor“ junge Erwachsene zur Mitarbeit in Kulturinstituten animieren.

 Einmal nach oben, bitte: Kurator Wilko Austermann, Anna-Lisa Katthagen-Tippkötter (mit Söhnchen Erik) und der Vorsitzende des Kunstvereins, Klaus Schmitt (v.l.), haben ihr Programm für dieses Jahr vorgestellt.

Einmal nach oben, bitte: Kurator Wilko Austermann, Anna-Lisa Katthagen-Tippkötter (mit Söhnchen Erik) und der Vorsitzende des Kunstvereins, Klaus Schmitt (v.l.), haben ihr Programm für dieses Jahr vorgestellt.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Das jüngste Mitglied im Kunstverein MMIII ist gerade einmal ein halbes Jahr alt, heißt Erik und ist der kleine Sohn von Anna-Lisa Katthagen-Tippkötter. Die gebürtige Mönchengladbacherin hat in Bonn Kunstgeschichte, Altamerikanistik und Kommunikationsforschung studiert. Dort lernte sie ihren Mann kennen, der ebenfalls aus Mönchengladbach stammt. Mit ihm kam sie im vergangenen Jahr zurück in die Heimatstadt, und gemeinsam mit dem kleinen, putzmunteren Erik sind sie nun eine Familie. Und: Anna-Lisa Katthagen ist jetzt als zweite Vorsitzende des Kunstvereins die Stellvertreterin von Klaus Schmitt.

Die beiden und der Vorstand haben sich eine Menge vorgenommen. Sie wollen den Kunstverein mit Sitz in den Boetzelen Höfen an der Künkelstraße verjüngen. Dabei werden sie von dem Düsseldorfer Kurator Wilko Austermann unterstützt, der in der Vergangenheit bereits einige spektakuläre Ausstellungen in die alte Halle in Eicken geholt hat. Jetzt haben die drei ihr Programm für dieses Jahr vorgestellt.

Ihre Ausstellung „Nach draußen“ wird zwar erst am Samstag, 9. März, eröffnet. Dennoch arbeitet die Künstlerin Bea Otto schon seit einiger Zeit in der Ausstellungshalle des MMIII. Das ist die nötige Voraussetzung für das, was die Künstlerin dort entstehen lassen wird. „Bea Otto arbeitet intensiv mit dem Raum, setzt sich detailliert mit ihm auseinander und verändert ihn mit minimalen Eingriffen“, sagt Klaus Schmitt, der die Ausstellung kuratiert. Die Veränderungen, die Bea Otto schafft, sind klein, irritieren aber tatsächlich sehr. Ihre Kunst schafft gehöriges Störpotenzial. „Der Kunstverein ist ein transitorischer Raum, der neu verhandelt wird“, sagt Klaus Schmitt. Vom 4. Mai bis 20. Juni sind sieben junge Künstler und Künstlerinnen zu Gast in der Halle des Kunstvereins. Stefan Bircheneder, Robert Brambora, Thorben Eggers, Carolin Eidner, Vivian Greven, Roy Mordechay und Astrid Styma beschäftigen sich unter dem Titel „Shaped Figure in ihrer malerischen Arbeit mit dem Problem von Figur und Grund, das sie mit wand- und raumgreifenden Objekten auf neue Weise interpretieren. Diese Ausstellung wird von Wilko Austermann kuratiert.

„Zukunftslabor“ heißt ein Projekt, das am 4. und 25. Mai sowie am 14. und 21. September zu erleben sein wird. Steffen Szary, Wilko Austermann und Anna-Lisa Katthagen-Tippkötter organisieren einen Workshop von und mit jungen Erwachsenen mit dem Ziel, sie zur Mitarbeit und Mitgestaltung in Kulturinstitutionen wie beispielsweise den Kunstvereinen zu motivieren.

Vom 24. August bis 22. September stellen neun junge Künstler (Bastian Hoffmann, Hakan Eren, Oskar Klinkhammer, Paul Schwaderer und Tina Tonagel) unter dem Titel „Kinetik Machines“ aus. Und vom 5. Oktober bis 3. November wird die Ausstellung „und drinnen eine Pergola“ von Klaus Kleine zu sehen sein.

Am 9. November findet das „Econore Noise Festival“ zum vierten Mal beim Kunstverein MMIII statt. Julian Flemming ist der Kurator des Projekts.

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