Theater in Mönchengladbach Kurzgeschichten packend präsentiert

Mönchengladbach · Das Orange Planet Theatre lud ein zur szenischen Lesung im BIS-Zentrum. Das Ensemblee um Susanne Monnerjahn hatte Kurzgeschichten von Edgar Allan Poe, Anton Chekhov, Guy de Maupassant, Katherine Mansfield und William Wymark Jacobs im Gepäck.

 Das Orange Planet Theatre lud zur Lesung ins BIS ein.

Das Orange Planet Theatre lud zur Lesung ins BIS ein.

Foto: Ralf Eppink

Vielleicht mache die Eigenschaft, eher „snack“ als „meal“ zu sein, den besonderen Reiz der Kurzgeschichte aus. Das mutmaßte Phil New vom „Orange Planet Theatre“ im Kulturzentrum BIS. Dort machte das Ensemble um Theaterdirektorin Susanne Monnerjahn mit szenischen Lesungen wahrhaft Appetit auf die Gattung der komprimierten Form.

Nach dem Erfolg mit Cowards Komödie „Blithe Spirit“ unterstrich die Theatergruppe beim zweiten Gastspiel im BIS erneut die Liebe zur englischen Sprache. Fünf ausgewählte Klassiker von Edgar Allan Poe, Anton Chekhov, Guy de Maupassant, Katherine Mansfield und William Wymark Jacobs waren abhängig vom Herkunftsland der Autoren in Originalsprache oder englischer Version zu hören.

In Kleidung und Ausstattung nahmen sich die sieben Darsteller mit der Einheitsfarbe Schwarz und einem Minimum an Accessoires zurück. Die packenden Darbietungen aber entfalteten mitreißend die Suggestivkraft der Texte.

Marc-Oliver Teschke startete zum Monolog des Mörders aus Edgar Allen Poes Schauergeschichte „The Tell-Tale Heart“ im fließenden Übergang von Lesung und Schauspiel. In Stimme und Auftreten fing er fiebrige Anspannung, Triumphgefühl und Hysterie ein.

Zu Geschichten mit Beziehungsgeflechten trug ein Mitglied die erzählenden Passagen vor, während die übrigen in stimmiger Färbung von Charakteren und Emotionen beteiligte Figuren zu Wort kommen ließen.

Anschaulich geriet so eine von Chekhov skurril beschriebene Situation. Hinreißend lebendig auch Guy de Maupassants „The Necklace“. Gespenstisch aufgeladen war der Vortrag zu William Wymark Jacobs’ „The Monkey’s Paw“.

Mit Katherine Mansfields „Singing Lesson“ gab es trotz News anfänglicher Warnung „Please, don’t expect happy endings“ doch noch ein Beispiel mit glücklicher Wendung.

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