Mönchengladbach Fünf Comedians – fünf Bühnen – 20 Minuten

Mönchengladbach · Zum ersten Mal wurde in Mönchengladbach zur „Komischen Nacht“ eingeladen. Unser Autor ließ sich im Eickener TiG bespaßen.

 Der Comedian Benni Stark auf der Bühne des TiG.

Der Comedian Benni Stark auf der Bühne des TiG.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Comedian Benni Stark macht auf der Bühne im TiG einen Test: Er will erfahren, wer im Publikum schon einmal bei einer „Komischen Nacht“ dabei gewesen ist. Das Ergebnis – niemand. Kein Wunder, schließlich ist es die erste Nacht dieser Art in Mönchengladbach. Das Format gibt es seit einigen Jahren in mehr als 30 Städten. Die Idee – ein Comedy-Marathon an mehreren Veranstaltungsorten, bei dem nicht das Publikum die Location wechselt, sondern die Comedians. Neben Benni Stark treten Don Clarke, Özgür Cebe, Robert Alan und Tamika Campbell in der Hensen Brauerei, bei Lebemann im Abtshof, im Rosenmeer, im TiG und im Zirkus Messajero auf.

Wie alle Comedians hat Benni Stark 20 Minuten auf der Bühne, bevor er zum nächsten Auftrittsort muss. Die Zeit nutzt er, um aus dem Nähkästchen über sein früheres Leben als Herrenausstatter zu plaudern. Eine seiner Beobachtungen: Bei Einkäufen für Hochzeiten sortieren Frauen die möglichen Kleidungskäufe ihrer zukünftigen Ehemänner vor. „Dann haben sie 200 bis 400 Anzüge auf dem Arm, und dann kommt ein anderes Pärchen rein und fragt, wo denn die Anzugabteilung ist?“ Aber auch aus der eigenen Beziehung und der Zeit davor hat Stark etwas zu berichten. „Ich hatte einen Fernseher mit Surround-Sound. Als ich mir da den Film ,Der Soldat James Ryan‘ angesehen habe, saß ich mit Stahlhelm im Wohnzimmer“. – „Comedy ist überall“, meint der Comedian und spricht von seiner Oma, die beim Kauf eines Laptops vom Verkäufer gefragt worden sei, ob sie einen Garantiebeleg haben wolle. Seine Oma daraufhin: „In meinem Alter kaufe ich nicht mal mehr grüne Bananen!“

 Die US-Amerikanerin Tamika Campbell gesteht, dass sie die Aussprache von „Mönchengladbach“ zuvor geübt habe. Ihre Themen sind Donald Trump, vermeintliche Unzulänglichkeiten der deutschen Sprache und das Älterwerden. Was der 44-Jährigen bei Dates mit Männern wichtig ist? „Wenn ich Typen kennenlerne und die Mutter noch lebt... das geht gar nicht! Die muss mindestens drei Jahre gut beerdigt sein.“ Aber sie habe festgestellt: „Männer mögen es überhaupt nicht, wenn man fragt, ob die Mutter tot ist.“

Weiter geht es mit Robert Alan, der vor seinem Auftritt einen Sound-Check mit seinem Keyboard auf der Bühne machen will. „Wir haben noch zwei Minuten Zeit bis zum Auftritt?“, vergewissert er sich. „Noch sieben Minuten!“, kommt die Antwort vom Veranstalter. „Dann gehe ich mir noch eine rauchen!“, beschließt Alan. Er steht auf, verlässt die Bühne, um sieben Minuten später pünktlich zu starten. Bei Robert Alan steht die Musik im Mittelpunkt. Er singt über einen Aufenthalt an der Ostsee während der Pubertät und in Anspielung auf Heinz Erhardt Zeilen wie: „Immer wenn ich traurig bin, rauch‘ ich ein bisschen Gras.“

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