Mönchengladbach Kulinarischer Rundflug für guten Zweck

Mönchengladbach · Unter dem Motto "Gladbacher für Gladbacher" kochten schon zum neunten Mal in Folge fünf renommierte Köche und eine Konditorin gemeinsam für einen guten Zweck. Zum ersten Mal fand das Dinner im Hugo-Junkers-Hangar statt.

 Fünf-Gang-Menü, und Tante Ju sitzt quasi mit am Tisch: Zum ersten Mal fand "Gladbacher für Gladbacher" im Hugo-Junkers-Hangar statt.

Fünf-Gang-Menü, und Tante Ju sitzt quasi mit am Tisch: Zum ersten Mal fand "Gladbacher für Gladbacher" im Hugo-Junkers-Hangar statt.

Foto: Detlef Ilgner

Gebratenes Hähnchen mit Curcuma und Ananas, Pfannkuchen gefüllt mit Quark und Schinken oder Aubergine mit Tomate und Käse überbacken - schon das Fingerfood beim Empfang, kreiert von Thorsten Neumann von "noi" Event & Catering und dem Restaurant "Kette & Schuss", war abwechslungsreich - für jeden Geschmack etwas dabei.

Unter dem Motto "Gladbacher für Gladbacher" zauberten unter Beteiligung der Rheinischen Post zum neunten Mal in Folge fünf renommierte Köche und eine Konditorin am Sonntagabend ein aufwendiges Menü. Neu war der Ort des Geschehens. Zum ersten Mal fand die Benefizveranstaltung im Hugo-Junkers-Hangar statt. "Ich bin schon zum zweiten Mal dabei und auch schon ganz gespannt, was heute ansteht", sagte Oberbürgermeister Hans-Wilhelm Reiners, Schirmherr der Veranstaltung, zu Beginn des Abends.

 In der Küche wird akribisch gearbeitet, um die Gänge für die vielen Gäste punktgenau zu servieren.

In der Küche wird akribisch gearbeitet, um die Gänge für die vielen Gäste punktgenau zu servieren.

Foto: Ilgner Detlef

Ein ganz besonderer Hingucker war auch die "Tante Ju", Flugzeug Baujahr 1949, das neben den mit Hortensien dekorierten Tischen stand und von den insgesamt 160 Gästen besichtigt werden konnte. "Wir machen heute einen kulinarischen Rundflug", sagte Moderator Phillip Braun.

Andreas Lehmann von "Lehmanns Restaurant" sorgte für die Vorspeise: Matjes auf rheinischem Vollkornbrot, dazu Spargelsülze mit Frankfurter Grüner Soße und Salat von weißem Spargel mit Tomate. Dazu gab es Weißwein. Einen Grauburgunder, ausgewählt vom Wein- und Feinkostgeschäft "La Tienda". Die Gäste waren zufrieden: "Die Happen passen perfekt zusammen, da sich die Kräuter des einen in dem anderen wiederfinden."

Der Zwischengang eines österreichischen Kochs vom "Palace St. George", dessen Inhaber Wolfgang Eickes der Initiator der Benefizveranstaltung ist, war eine Hommage an die österreichische Großmutter. Kartoffel-Topfen Cannelloni gefüllt mit Geselchtes in Bärlauchcreme auf Riesling-Kräutermarmelade. Auch dieser Gang war lecker. Besonders das süßlich verfeinerte Sauerkraut, auf dem die Canneloni gebettet war.

 Top-Geiger Francis Norman sorgte für musikalische Unterhaltung - vom Flügel der Ju 52 aus.

Top-Geiger Francis Norman sorgte für musikalische Unterhaltung - vom Flügel der Ju 52 aus.

Foto: Ilgner Detlef

Dann gab es Fisch. Frajo Stappen vom "Gasthaus Stappen" servierte eine Roulade von Eismeersaibling, Kohlrabi, Sauerampfer und Nussbutter. "Der Fisch stammt aus Island", so der Koch. Pierre Hackstein sorgte am Klavier für musikalische Begleitung und spielte Stücke etwa von Tom Odell oder Coldplay.

 Das Team, das die Veranstaltung für den guten Zweck erst möglich macht.

Das Team, das die Veranstaltung für den guten Zweck erst möglich macht.

Foto: Ilgner Detlef

Vor dem Hauptgang legte Hackstein eine Pause ein. Denn der Mönchengladbacher Geiger Francis Norman übernahm die Bühne - beziehungsweise das Flugzeug. Denn er startete seinen Auftritt auf einem Flügel der "Tante Ju", lief dann spielend durch das Publikum und schritt erst dann auf die Bühne. Begleitet wurde er dabei von einem Freund aus Ghana, dem international tätigen Gitarristen Kyekyeku. Beim Publikum kam das Duo gut an, es sang sogar mit, als die beiden "Über den Wolken" von Reinhard Mey anstimmten.

Denny Neumann vom "Weinhof Voosen" sorge schließlich für den Hauptgang: Perlhuhnbrust mit geräuchertem Aligot, Veef Tatar und Haselnuss. "Das ,V' in Veef Tartar steht für vegetarisch, denn es besteht aus Tomaten und Paprika", erklärte der Koch. Und der Hauptgang schmeckte. Die Hühnerbrust war weich, das Gemüse gut gewürzt. Dazu gab es einen Rotwein.

Anders als die Gänge zuvor wurde der Nachtisch nicht serviert, sondern die Gäste konnten sich am "Candy Shop" von Sonja Schneiderbub-Gingter von der Konditorei Gingter bedienen. Die Auswahl war riesig: Cake Pops, Himbeer-Schokoladen-Trüffel-Pralinen, Cupcakes, Petits Fours oder Kleingebäck. Wer vorher noch nicht richtig satt war, wurde es nach einem voll gepackten Dessert-Teller allemal. Zum Abschluss des Abends gab es dazu "Hugo's Pioniergeist" als Digestif , einen Birnenschnaps.

Der Gesamterlös des Abends kommt gemeinnützigen Institutionen zugute - ganz im Zeichen der Kochkunst, denn mit dem Erlös werden Kücheneinrichtungen finanziert. 15.000 Euro sind an diesem Abend zusammengekommen. "Ich denke, das Geld wird an der richtigen Stelle ankommen", sagte Wolfgang Eickes. So fließt es in eine interkulturelle Wohngruppe, in der Flüchtlinge zwischen 15 und 18 Jahren leben, die ohne Eltern nach Deutschland gekommen sind sowie in den Kauf eines Herdes für ein Jugendheim in Rheindahlen. Zum Schluss bedankte sich Eickes bei den Gästen und Kollegen für den schönen Abend: "Die Atmosphäre in der neuen Location war einfach toll."

(sno)
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