Einkaufszentrum in Osaka Konditor nimmt Japan-Kopie mit Humor

Mönchengladbach · Regelmäßig staunen Japan-Touristen aus dem Rheinland: In Osaka gibt es eine Konditorei, die "mönchengladbach" heißt. Das Geschäft ist eine nahezu perfekte Kopie der Konditorei Heinemann. Dort nimmt man diese Kopie indes mit Humor.

 Das Café Mönchengladbach in Kyoto, Japan. Dieses Foto schickte uns ein Leser, der das Café auf Reisen entdeckte. Das Design der Konditorei in Osaka ist nahezu identisch.

Das Café Mönchengladbach in Kyoto, Japan. Dieses Foto schickte uns ein Leser, der das Café auf Reisen entdeckte. Das Design der Konditorei in Osaka ist nahezu identisch.

Foto: Walter

In weißer Schrift prangt "mönchengladbach" auf grünem Grund. Ein Verkäufer in weißem Hemd, brauner Schürze und großer Kochmütze präsentiert stolz ein Eclair, das er in einer Tüte verpackt. Und dann sind da die Champagnertrüffel. Die sind - zumindest vom Aussehen her - vom rheinischen Original kaum zu unterscheiden. Das alles findet man in einer Konditorei in einem Einkaufszentrum mitten in der japanischen Metropole Osaka.

Ein Foto und ein Video dieses kuriosen Lokals kursieren derzeit auch in der Facebook-Gruppe "Du bist Mönchengladbacher, wenn...". Bislang gab es über 850 "Gefällt mir"-Klicks und zahlreiche amüsierte Kommentare.

Bei Heinemann (dem Original) kennt man die japanischen Nachahmer nicht nur, man kennt sie gut. "Seit 30 Jahren ist die Betreiberfamilie Hyiane mit Heinemann befreundet, sie besuchen mich zwei Mal im Jahr", erklärt Heinz-Richard Heinemann unserer Redaktion.

Und etwa ebenso lange versuchen die japanischen Bekannten auch schon, den rheinischen Konditormeister zu überreden, in Japan eine echte Heinemann-Konditorei zu eröffnen. Schließlich sei Heinemann durch die vielen Japaner, die in Düsseldorf leben, auch in Japan bekannt.

Doch für Heinemann ist Japan keine Option: "Ich möchte morgens sehen, was hier in der Backstube produziert wird und dann nachmittags wissen, was die Kunden dazu sagen". Die Ware ins Ausland zu verschicken kommt auch nicht infrage, da die Pralinen nur 20 Tage haltbar sind.

Dass die Japaner unterdessen sein Design und seine Produkte kopieren, irritiere ihn nicht im geringsten, sagt Heinemann. "Ich sehe das von der lustigen Seite, mich stört das nicht", sagt er. Zumal er gehört habe, dass die japanische Kopie seiner Konditorei nicht sonderlich erfolgreich sei.

Wie die Familie Hyiane das sieht, ist nicht bekannt. Die Betreiber der Konditorei in Japan waren bislang für unsere Redaktion nicht erreichbar. Neben dem Geschäft in dem japanischen Einkaufszentrum gibt es noch ein weiteres Lokal in Kyoto. Ein Leser schickte uns bereits vor einiger Zeit ein Foto der Konditorei.

(skr/lsa)
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