Mönchengladbach Klöckner schwört CDU auf Prinzipientreue ein

Mönchengladbach · Sie waren auf dem Sprung – nach Berlin, um Joachim Gauck zu wählen. Doch vorher machten Günter Krings, der hiesige Bundestagsabgeordnete, und Ehrengast Julia Klöckner, Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz, am Samstag noch in Gladbach Station, um beim Jahresempfang der Christdemokraten speziell eines zu demonstrieren – dass die Union auf dem Sprung ist. Oder sich, mit Blick auf die Landtagswahl im Mai, zumindest mit Fug und Recht so fühlen darf.

 Seit Jahren befreundet: Julia Klöckner und Günter Krings.

Seit Jahren befreundet: Julia Klöckner und Günter Krings.

Foto: Isabella Raupold

Sie waren auf dem Sprung — nach Berlin, um Joachim Gauck zu wählen. Doch vorher machten Günter Krings, der hiesige Bundestagsabgeordnete, und Ehrengast Julia Klöckner, Landesvorsitzende der CDU Rheinland-Pfalz, am Samstag noch in Gladbach Station, um beim Jahresempfang der Christdemokraten speziell eines zu demonstrieren — dass die Union auf dem Sprung ist. Oder sich, mit Blick auf die Landtagswahl im Mai, zumindest mit Fug und Recht so fühlen darf.

"Wahlkampf wird Kraft kosten"

In einer engagierten, beschwingten Rede schwor Klöckner die rund 400 CDU-Mitglieder und Gäste in der Aula des Gymnasiums an der Gartenstraße auf Prinzipientreue ein. "In Zeiten wie diesen vertrauen die Bürger denen, die nichts versprechen, sondern konsolidieren", sagte die 39-Jährige, die 2011 den Sprung an die Spitze in Rheinland-Pfalz selbst verpasste — jedoch denkbar knapp.

Hauchdünn unterlag sie Kurt Beck (SPD). Subsidiarität, Personalität und Solidarität — die Grundprinzipien der christlichen Soziallehre führte die Winzertochter an, konnte sich aber auch ein Wortspiel nicht verkneifen: "Dieser Wahlkampf wird Kraft kosten!" Den Spitzenkandidaten der Union, Norbert Röttgen, der im Vorjahr beim ersten Jahresempfang der Gladbacher CDU sprach, bezeichnete Klöckner als "Geschenk": "Seien Sie froh, dass Sie jemanden mit solchen Prinzipien haben." Schließlich gelte es, den Wählern verantwortungsbewusstes Handeln zu präsentieren, das nicht auf kurzfristige Bedürfnisbefriedigung im Hier und Jetzt ausgerichtet sei.

Auch Krings zog vom Leder: "Zwei Regierungen in Europa haben die Notwendigkeit zum Sparen nicht erkannt — in Athen und in Düsseldorf." Er geißelte den Stärkungspakt Stadtfinanzen ("Damit gibt die Stadt alle Steuerungsmöglichkeiten an die Bezirksregierung ab"), die "chaotische" Verkehrsplanung der Ampel ("ein fast unwürdiges Schauspiel") und die Tatsache, dass es in der Stadt zu wenig Aktion und zu viele Pläne gebe. Und dann ging's mitten rein in den Wahlkampf: Der CDU-Kreisvorstand habe die bisherigen Landtagsabgeordneten Norbert Post und Michael Schroeren für die Wiederwahl nominiert, so Krings. Am 26. März stimmen die Mitglieder final über die Kandidatenkür ab.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort