Fotos Kita-Streik März 2014 in Mönchengladbach: Das sagen die Eltern
In Mönchengladbach haben am Donnerstag viele städtische Kitas wegen des Streiks geschlossen. Für berufstätige Eltern wie Frank Fink (Bild) hat die Stadt aber sogenannte Notgruppen eingerichtet. Der Bäcker musste sich beim Streik vergangene Woche Urlaub nehmen, um auf seinen Sohn aufzupassen. Am Donnerstagmorgen brachte er den fünf Jahre alten Frank Junior in die Notgruppe der Kita "Himmelszelt" an der Hohlstraße in Reydt.
"Ganz ehrlich, ich bin froh, wenn der Streik vorbei ist", sagt Nicole Stoffel. Auch die 33-Jährige musste beim ersten Streik zwangsweise Urlaub nehmen, ihr Mann arbeitet im Schichtdienst. Jetzt bringt sie ihre beiden Söhne zur Notgruppe nach Rheydt.
Auch Miriam Lenzen nimmt das Angebot gerne an. Sie arbeitet halbtags als Physiotherapeutin und kann auf den Kita-Streik wenig Rücksicht nehmen. Ihre beiden Jungs gehen normalerweise auch in die Kita in Rheydt. Nur heute gibt es eben auch Besuch aus anderen Kindergärten.
An der Einganstür der Kita "Himmelszelt" hängt der Hinweis, dass am Donnerstag gestreikt wird. "Unsere Kita streikt am 27.3.14 mit", heißt es dort. "Wir werden hier nur eine Notgruppe für Berufstätige anbieten." Fünf Kita-Angestellte sind gewerkschaftlich organisiert und beteiligen sich an der Verdi-Kundgebung in Duisburg.
Die Kita-Leiterin Kathrin Packmohr-Claßen sprach die Eltern direkt an, nachdem Verdi den Kita-Streik angekündigt hatte. In der vergangenen Woche hatte sie acht Kinder in der Notgruppe, für Donnerstag geht sie von 12 bis 16 aus. "Heute kann ich mal Dinge erledigen, zu denen ich sonst nicht komme", sagt die 46-Jährige.
Für die Kinder in der Notgruppe ist die Situation Luxus. An normalen Tagen kümmern sich im Schnitt zwei Kindergärtner um 25 Kinder, am Donnerstag sind sechs Erzieher für weniger als 20 Kinder da.
Die städtische Kindertagesstätte "Himmelszelt" hat insgesamt fünf Gruppen und nimmt Kinder von null bis sechs Jahren auf.
Britta Lanfermann hat Verständnis für den Streik. "Hier wird so viel geleistet, das muss auch gerecht bezahlt werden", sagt die Mutter der vier Jahre alten Nina. Das Mädchen geht eigentlich in die Kita am Hockstein. Heute kommt sie schon zum zweiten Mal in die Notgruppe in Rheydt.