Mönchengladbach Kirchen zählen Gottesdienstgäste

Mönchengladbach · Morgen werden sie an den Eingängen sitzen, Strichlisten führen oder auf ihre Zähl-Uhren drücken, ob sie nun Messdiener, Mitglieder des Kirchenvorstandes oder ehrenamtliche Helfer sind. Die Kirchengemeinden machen mobil und zählen an diesem Sonntag ihre Gottesdienstteilnehmer.

"Das ist eine Aktion, die es schon seit Jahrzehnten gibt. Ich habe früher selbst als Messdiener an der Zählung teilgenommen", sagt Regionaldekan Ulrich Clancett. Nach dem Beschluss des Ständigen Rates der Deutschen Bischofskonferenz werden für die kirchliche Statistik einheitlich am zweiten Wochenende im November (einen zweiten festen Termin gibt es im Februar) die Besucher der Gottesdienste gezählt. Dazu gehören die heiligen Messen, die Vorabendmesse sowie Wort-Gottesdienste, die es anstelle einer Eucharistiefeier gibt.

"Für die Kirche ist diese Statistik eine Komplettierung des Bildes, die Trends aufzeigen kann. Die Zahlen können schon ein Gradmesser für die Akzeptanz der einzelnen Gemeinden sein", sagt Clancett, der gleichzeitig aber auch betont: "Im städtischen Raum geben sie nicht die Wirklichkeit wieder." Zum einen sei die Anzahl der Kirchenbesucher nicht gleichzeitig die Anzahl der Gläubigen in einer Gemeinde. Zum anderen sagen die Zahlen nicht aus, von wo die Gottesdienstteilnehmer kommen.

"Nur wenn man dies ebenfalls erhebt, erkennt man, ob die Gemeinde aus lokal- oder personenbezogenen Gründen besucht wird", erklärt Clancett. Denn innerhalb einer Stadt kann es unter den Gemeinden große Unterschiede bei der Zahl der Besucher geben. So erfreuen sich manche Gemeinden seit Jahrzehnten eines generell hohen Besuchs, unabhängig von den handelnden Personen.

Grundsätzlich bezeichnet der Regionaldekan den Besuch in Mönchengladbach als "relativ gut. Wobei die Messen auch gut beworben werden und musikalisch etwas bieten". Doch im Stadtgebiet gibt es auch Gemeinden mit schlechten Werten. Morgen werden die Kirchen neue Zahlen erhalten. "Mitte November liegen keine besonderen Ereignisse, so dass es ein relativ repräsentativer Sonntag sein sollte", sagt Clancett. Und damit für die zumeist erfahrenen Helfer an den Kirchentüren ein Routine-Zählung.

(RP)
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