Mönchengladbach Kinderprinzengarde startet in die Session

Mönchengladbach · Die Kinder zeigten bei ihrem Empfang eine Playback-Show, die begeisterte. Der Vorsitzende Hajo Hering kämpfte sogar mit den Tränen. MKV-Boss Bernd Gothe freute sich über 600 aktive Kinder im Gladbacher Karneval.

 18 Kinder tanzen in dieser Session in der Kinderprinzengarde. Beim Empfang in der Burggrafenhalle präsentierten sie zum ersten Mal ihre neue Choreographie bevor die begeisternde Playback-Show begann.

18 Kinder tanzen in dieser Session in der Kinderprinzengarde. Beim Empfang in der Burggrafenhalle präsentierten sie zum ersten Mal ihre neue Choreographie bevor die begeisternde Playback-Show begann.

Foto: Isabella Raupold

Er ist stets der erste karnevalistische Termin eines jeden Jahres und zählt zu den Höhepunkten des Mönchengladbacher Karnevals. Dieses Mal jedoch war der Empfang der Kinderprinzengarde keine kleine Sitzung. Vielmehr war er eine Musicalshow. Das lag an den Kindern der Garde. Traditionell endet der Empfang in einer Playback-Show. Und die hatte es in sich. Alles begann damit, dass Hajo Hering vor einer Schatztruhe stand und eine Rede halten wollte. Plötzlich bemerkte der Vorsitzende der Kinderprinzengarde, dass die Truhe weg war. "Hilfe! Polizei!", rief er. Doch die kam nicht. Dafür erschienen Käpt'n Blaubär und Hein Blöd.

 Albert (links) und Fritz Otten nehmen von Niersia Andrea die Auszeichnung entgegen.

Albert (links) und Fritz Otten nehmen von Niersia Andrea die Auszeichnung entgegen.

Foto: Detlef Ilgner

Flugs machten sie sich auf die Suche und schipperten mit einem Boot durch die Nordsee, das Mittelmeer, die Karibik und den Pazifik. Zwischendurch wurde kräftig gesungen und sie trafen so manch bekannte Figur wie Flipper, Wicki und Captain Jack Sparrow. Sie alle berichteten dasselbe. Alle hatten einen Piraten mit einem knallroten Gummiboot gesehen. Den gab Mirco London, der Kinderprinz der vergangenen Session. Er sprang wie schon beinahe traditionell mit brauner Langhaarperücke und im schwarz-weißen Tupfenkleid über die Bühne. Am Ende wurde der Schatz wiedergefunden.

Prinz Markus II. zeigte sich ergriffen von der Show der Kinder. "Wenn man sieht, wie viel Spaß jeder Einzelne hat, das ist einfach nur toll", sagte er. Noch mehr gerührt war nur Hajo Hering. Der sonst so gestandene Karnevalist kämpfte mit den Tränen als ihm die Garde einen extra für ihn angefertigten Hajo-Orden in Form eines Herings überreichte. "Wir möchten uns einmal bei dir bedanken. Deshalb gibt es diesen speziellen Orden", sagte Anna-Leonie Pütz, die Hein Blöd gespielt hatte und damit Käpt´n Blaubär alias Ex-Prinz Rolf Gaden die Show stahl.

Die Karnevalisten hoffen, dass der Spaß, den die Kinder bei der Playback-Show hatten, ein Vorbild für andere Kinder und deren Eltern ist. MKV-Boss Bernd Gothe thematisierte daher auf der Bühne die Probleme, die es in dieser Session bei den Stadtteilkinderprinzenpaaren gibt. "Wir haben rund 600 Kinder im Karneval. Viele würde gerne ein solches Amt übernehmen, aber können es nicht, weil ihre Eltern es nicht wollen. Sie sind nicht bereit, die Kinder zu unterstützen. Ohne die Eltern geht es aber nicht. Den Kindern den Spaß zu nehmen, weil die Eltern nicht wollen, darüber sollte man nachdenken", sagte Gothe und forderte mehr ehrenamtliches Engagement der Eltern in den einzelnen Gesellschaften.

Ein echtes Heimspiel war der Empfang für das Prinzenpaar. "Wir haben schon oft hier gefeiert, aber auf der Bühne zu stehen, fühlt sich ganz anders an", sagte Niersia Andrea. Ihr Prinz Markus II. lobte die beiden Odenkirchener Gesellschaften und ihr Bestreben, wieder mehr aufeinander zuzugehen. Eine Anekdote konnte er aber nicht liefern. Die kam dafür von seinem Amtsvorgänger Rolf Gaden: "Als wir bei Borussia waren, wurden wir von einem Mitarbeiter ins Stadion geführt. Als wir unten ankamen, fragte er uns, ob das große Prinzenpaar auch noch kommt."

Hajo Hering schlug spontan vor, daher nicht mehr zwischen großem und kleinen Prinzenpaar, sondern zwischen jungen und alten Tollitäten zu unterscheiden. Bei der Proklamation gestern Nachmittag im Rathaus Abtei setzte sich der Vorschlag durch.

(cli)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort