Mönchengladbach Kinderbuch über Schloss Rheydt
Mönchengladbach · Eine Freundschaft zwischen Pfau und Schlossgespenst – davon handelt das Erstlingswerk von Nicola Grosch. Angereichert mit historischen Fakten und einem Glossar ist ihr ein pädagogisch wertvolles Buch gelungen.
Eine Freundschaft zwischen Pfau und Schlossgespenst — davon handelt das Erstlingswerk von Nicola Grosch. Angereichert mit historischen Fakten und einem Glossar ist ihr ein pädagogisch wertvolles Buch gelungen.
Ein wenig hätten sie die älteren beiden ihrer drei Kinder angeregt, dieses Buch zu schreiben, sagt Nicola Grosch. Denn bei Geburtstagsfeiern auf Schloss Rheydt spielen ein Schlossgespenst und ein Schatz, den die Kinder suchen dürfen, stets eine große Rolle. Und solche Kindergeburtstage hat die 40-jährige Diplom-Designerin als museumspädagogische Mitarbeiterin im Schloss öfters mit ausgerichtet.
Die 1971 in Mönchengladbach geborene Künstlerin, die in Teilzeit Museumsführungen, Kurse und Workshops im Schlossmuseum betreut, hatte vor mehr als drei Jahren die Idee zu einem Abenteuerbuch, das auf dem Schlossgelände spielt. "Dabei schwebte mir vor, eine spannende, fantastische Geschichte mit historischen Fakten zusammenzubringen", erzählt Grosch. Das ist ihr mit ihrem Bucherstling "Algenspaghetti — Paul & Arthur auf Schloss Rheydt" rundum gelungen.
Algenspaghetti als Leibgericht
Im Mittelpunkt der 117 Seiten füllenden Erzählung, an die sich ein Glossar mit kindgerechten Erläuterungen von architektonischen und anderen Begriffen aus der Schlossvergangenheit anschließt, steht ein kleiner Pfau. Paul ist unglücklich, weil er seine Schweiffedern noch nicht zu einem Rad formen kann, und vergießt Tränen, die in den Burggraben tropfen. Das bemerkt Arthur, ein uraltes Wassergespenst, der auftaucht und Pauls Bekanntschaft macht. Begeistert lässt der Pfau sich in Arthurs Wohnung, eine umgebaute Biberhöhle unter dem Schlossfundament, einladen. Und verspeist dort Arthurs Leibgericht: Spaghetti aus Algen. Daher der Titel Buches, das attraktiv gestaltet und gebunden im Gladbacher Blue-Star-Verlag erschienen ist.
Ab sofort sind die beiden unzertrennlich und werden Freunde, die spannende Abenteuer erleben. Sie entdecken auf dem Grund des Schlossgrabens einen goldenen Schlüssel und eine verrostete Ritterrüstung und machen sich auf die Suche nach einer Schatztruhe. Als sie diese gefunden haben, bringen sie den wertvollen Münzfund brav ins Herrenhaus, wo sie den Schatz in eine Vitrine stellen. Ein überraschender, wenngleich museumspädagogisch wertvoller Schluss.
"Ich habe mich viel mit der Baugeschichte des Rheydter Schlosses beschäftigt", erzählt die Autorin. Neben den fantastischen Strängen der Handlung gibt es nachprüfbare Fakten, etwa über den Bau der Kasematten, von denen noch nicht alle freigelegt worden sind. "1980 bis 1990 wurden Suchschnitte vorgenommen, die aber große Lücken ließen", weiß Grosch. Und so gibt es wissenswerte Hinweise auf Adrian von Bylandt und seinen Sohn Otto, der das Wasserschloss in seiner heutigen Grundform einst errichten ließ.
Ein weiterer Vorzug des Buches sind die Illustrationen. Die 36 Bilder hat die Designerin Nicola Grosch selbst gemalt. Daher ist das Buch bereits für Kinder ab sechs (bis zwölf) Jahren zu empfehlen.
Lesung Am Samstag, 9. Juni, 15 Uhr, gibt es die erste Lesung aus dem Buch von und mit Nicola Grosch im Rittersaal Schloss Rheydt. Ein Workshop ist für die Sommerferien geplant.
