Mönchengladbach Kinder erklären Ostern: "Jesus gibt's nur einmal"

Mönchengladbach · Jesus hat den Armen geholfen, deshalb haben ihn die Soldaten gefangen - die Kinder der Kita St. Marien in Rheydt kennen sich mit der Ostergeschichte gut aus. Und erzählen sie unseren Lesern.

Theo kennt Jesus gut. Nicht persönlich, wie der Fünfjährige zugibt. "Aber ich habe im Kindergarten ein Buch von ihm und zuhause auch", sagt der Junge, der in der Kindertagesstätte Familienzentrum St. Marien die Katzengruppe besucht. Und legt los: "Der hat den Menschen geholfen."

Wie war das eigentlich damals mit Jesus? Wer genau war das eigentlich? Und warum feiern wir eigentlich Ostern? Die Kinder der katholischen Kita in Rheydt wissen das ganz genau. Dort wird Kindern jedes Glaubens spielerisch vermittelt, woher Ostern eigentlich kommt. "Wir feiern Ostern, weil uns das an Jesus erinnert. Jesus war nämlich ein guter Mann", sagt Laura (5) nach kurzem Überlegen. Zum Beispiel hat er den Jüngern die Füße gewaschen, weil man das damals so gemacht hat. "Die Straßen waren so schmutzig", sagt die dreijährige Alisa, als sie am Gründonnerstag in der Kita die Füße von ihrem Sitznachbarn Zaman (4) gewaschen bekommt. Zaman streicht ihr mit einem Tuch über die Hausschuhe, sagt: "Sauber!" und reicht ihr das Tuch weiter. Dann putzt Alisa die Hausschuhe ihres Sitznachbarn Alessandro.

 Melissa (5)

Melissa (5)

Foto: Andreas Gruhn

So machen das alle der 90 Kinder in der Kita an diesem Morgen vor Ostern. Nach dem Füßewaschen gibt es noch das Brot, das Jesus mit den Jüngern geteilt hat.

Aber was hat Jesus eigentlich genau gemacht? Mika (5) weiß es: "Der ist morgens aufgestanden und ist auf dem Esel zu den Armen geritten und hat ihnen geholfen und ein bisschen Geld und Anziehsachen geschenkt." Dann überlegt er kurz und ruft: "Das hat der gemacht, weil der die ganze Welt mag."

 Theo (5)

Theo (5)

Foto: Andreas Gruhn

Aber nicht alle auf der Welt mochten Jesus genauso. "Ein Freund von ihm hat ihn verraten. Der hat nur so getan, dass der ein Freund war", weiß Sophia (6). Und die Soldaten haben ihn dann gefesselt, weil sie dachten, er wäre ein böser Mann. "Und an ein Kreuz haben die den aufgehangen", ergänzt Laura. Mika erklärt: "Die Ritter haben den gefangen und ans Kreuz gehängt, weil die wollten der König der Stadt sein und den Armen helfen." Marie und Pia überlegen zusammen, wie das denn genau war mit Jesus und dem Grab. "Die mochten den auf jeden Fall nicht, weil der den Menschen geholfen hat." Neee, so kann's nicht gewesen sein. "Darum bestimmt nicht!", entfährt es Pia. "Der hat etwas umgekippt. Deshalb!"

Auch Faisal (6), der als Muslim selbst gar nicht Ostern feiert, weiß, wie die Geschichte weitergeht: "Die haben den dann in eine Höhle reingetan, und plötzlich war der Stein dann offen und Jesus oben im Himmel." Wie genau der das gemacht hat, weiß Faisal nicht. Aber eine Vermutung hat er doch: "Ein Engel hat dem geholfen." In den Himmel ist er aber nicht ohne Grund gegangen, denn da ist er bei seinem Papa, wie Sophia erklärt: "Jesus war der Sohn von Gott!"

 Pia (5)

Pia (5)

Foto: Andreas Gruhn

Bleibt natürlich nur noch die Frage, wie genau Jesus eigentlich aussah. "Blonde Haare", sagt der blonde Theo. "Braun", glaubt hingegen Melissa. "Braun mit ein bisschen blond", entgegnet Laura. Er trug einen blauen Umhang mit einem weißen Kleid, sagen die meisten. "Nein, der hatte kein Kleid an. Jungs haben keine Kleider an", betont Sophia. "Das war mehr so ein weißer Pullover oder ein T-Shirt."

 Sophia (6)

Sophia (6)

Foto: Andreas Gruhn

Jemand, der so viel hilft, seinen Freunden die Füße wäscht und mit ihnen das Brot teilt - so jemand wäre heute eigentlich auch gar nicht schlecht. Geht aber nicht, wie Mika weiß: "Jesus gibt's nur einmal auf der Welt."

In einem Video auf www.rp-online.de/moenchengladbach erzählen die Kinder, was sie über Jesus und das Osterfest wissen.

(RP)
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