Mönchengladbach Kevin Costner: Der mit den Fans rockt

Mönchengladbach · Keine Ansage, kein Gefuchtel mit Scheinwerfern – als der Star dieses Montagabends vor die Menge tritt, herrscht auf der Bühne noch ein wenig Unordnung. Der Gitarrist der Begleitband "Modern West" fummelt immer noch an den Saiten herum – der korrekten Stimmung wegen.

Keine Ansage, kein Gefuchtel mit Scheinwerfern — als der Star dieses Montagabends vor die Menge tritt, herrscht auf der Bühne noch ein wenig Unordnung. Der Gitarrist der Begleitband "Modern West" fummelt immer noch an den Saiten herum — der korrekten Stimmung wegen.

Dazu tönen noch die letzten Takte der Aufwärmmusik vom Band durch den Saal. Mitten ins Gewusel spaziert ein blonder Mann in dunkelblauem Hemd und winkt auf seinem Weg zum Mikrofon gut gelaunt dem Publikum zu. Es ist neun Uhr — Herr Costner ist da. Kevin Costner, der Mann, der auf der Leinwand für Millionen mit dem Wolf tanzte und durch die überflutete Waterworld irrte, steht in Jüchen vor 700 entzückten Zuschauern und hängt sich eine Gitarre um den Hals.

Das Publikum klatscht rhythmisch, Herr Costner klatscht mit — um dann beschwichtigend die Hand zu senken und eine kurze Rede zu halten. Er habe davon geträumt, in Deutschland zu spielen, und sei nicht sicher gewesen, ob überhaupt jemand komme. Ein bisschen Selbstironie und kokettieren mit der Tatsache, dass er bislang berühmter für seine Filme ist als für seine Musik — das kommt gut an im Publikum. Und dann kann's losgehen. Herr Costner haut in die Saiten seiner akustischen Gitarre, die Band fällt ein und ab geht der Ritt durch rockiges Gelände.

Auf diesen Moment haben Yvonne Teawindt und Marga Driessen seit fünf Stunden gewartet. Die beiden sind aus den Niederlanden angereist, und hatten bereits um 16 Uhr vor dem Eingang des Polo-Restaurants Redhot Stellung bezogen, um beim ersten Deutschland-Konzert des Hollywood-Stars dabei zu sein. "Wir sind total aufgeregt", erzählten die beiden Freundinnen am frühen Abend. Das Ausharren hatte sich da schon gelohnt: "Wir haben Kevin eben kurz durch die Scheibe gesehen. Er war gerade beim Soundcheck", erzählten die Fans aufgeregt. Auch Tina Schaarf (26) und Melanie Kramer (28) aus Kerpen standen ganz weit vorne in der Schlange. "Ich kann kaum glauben, dass wir gleich hier auf dem platten Land einen Hollywood-Star treffen werden", freute sich die 26-Jährige.

Michaela Spulack und Salvina Mancuso aus der Eifel waren eben falls schon mehrere Stunden vor dem Konzert angereist, um sich Plätze in der ersten Reihe und Autogramme zu sichern: "Seit 18 Uhr sind wir hier. Wir bewegen uns nicht mehr von der Stelle", waren sich die Freundinnen einig.

Nach und nach trudelten die Fans ein. Großes Gedränge auf dem Polo-Gelände blieb aber aus. "Wir haben VIP-Karten", erzählte Brunhilde Hesse aus Bocholt, die das Konzert von ihren Kindern zum 60. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. "Ich spüre schon so ein Kribbeln im Bauch", gestand die 60-Jährige zwei Stunden vor Konzertbeginn. Ihren Mann Volker habe sie nur als Bodyguard dabei. "Wenn Kevin läuft, bin ich abgeschrieben", war dem 61-Jährigen klar.

(RP)
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