Mönchengladbach "Keine Kirmes auf dem Sonnenhausplatz"

Mönchengladbach · Der Weihnachtsmarkt dort ist bereits genehmigt. Die Stadt stellt neue Regeln für öffentliche Plätze auf.

 Dies ist ein Entwurf der Häuserfronten für den Weihnachtsmarkt am Sonnenhausplatz. Die Bauten sind gut vier Meter hoch.

Dies ist ein Entwurf der Häuserfronten für den Weihnachtsmarkt am Sonnenhausplatz. Die Bauten sind gut vier Meter hoch.

Foto: Tusch, Repro: angr

Die Stadt ist stolz auf ihren Sonnenhausplatz. Nun rücken aber auch die anderen innerstädtischen Plätze in den Fokus von Politik und Verwaltung. Letztere soll über die Marketinggesellschaft ein Konzept erarbeiten, wie die Plätze künftig für Veranstaltungen genutzt werden dürfen. Die Bezirksvertretung Nord stimmte gestern einem Antrag der Großen Koalition zu. Das Konzept soll unter anderem platzbezogene Qualitätskriterien für Veranstaltungen und inhaltliche Schwerpunkte festlegen. Mit diesen Richtlinien soll gesteuert werden, was auf welchem Platz stattfinden darf. Und vor allem was nicht.

Besonders für den Sonnenhausplatz soll es klare Gestaltungsbestimmungen geben, um den städtebaulichen Charakter des Platzes zu schützen. "Wir wollen nicht alles verbieten, aber dort soll auch nicht jede Kirmes stattfinden können", sagt Annette Bonin, planungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion. Überdies soll verhindert werden, dass alle Veranstaltungen nun dorthin ziehen.

Eine Arbeitsgruppe der Stadt erarbeitet bereits seit Juli ein Nutzungskonzept. Zurzeit würden für den Alten Markt, Kapuzinerplatz, Sonnenhausplatz, Schillerplatz, Geroplatz, Rheydter Markt und Harmonieplatz detaillierte Planunterlagen angefertigt und die ordnungs- und sicherheitsrelevanten Vorgaben zusammengestellt. Während die Planer aber noch zusammensitzen, gibt es für den Weihnachtsmarkt auf dem Sonnenhausplatz schon eine Genehmigung für die kommenden fünf Jahre. Der Sonnenhausplatz, so der Beschluss der Koalition, soll deshalb vorrangig geprüft werden, falls akuter Entscheidungsbedarf bestehe. Bereits getätigte Investitionen für bestehende Nutzungsgenehmigungen seien aber zu berücksichtigen.

Das dürfte Schausteller Sven Tusch freuen. Der hat nämlich Stadt und GroKo bereits im Sommer die Entwürfe der eigens für den Standort vorgesehenen Neubauten vorgelegt. Die sind inzwischen so gut wie fertig. Dabei handelt es sich um eine Weihnachtsstadt mit Häuserfronten, die wie Filmkulissen auf dem Platz aufgebaut werden. "Für uns war klar, dass auf dem Sonnenhausplatz etwas anderes aufgebaut werden muss", sagt Tusch. Sieben Häuser, Gastronomie und ein Karussell seien dort von Ende November bis Ende Dezember vorgesehen. Klassische Weihnachtsmarkt-Elemente wie Mulch auf dem Asphalt und Bretterwände, die die Blickachse zum Jonas-Park versperren, sind tabu. "Ich gehe davon aus, dass das eine gute Lösung ist", sagt SPD-Fraktionschef Felix Heinrichs. "Das offene Kommunizieren des Platzes ist wichtig, deshalb soll es dort eher kleine Veranstaltungen geben, und nicht solche, die den Platz wochenlang umbauen und versperren", sagt Bonin.

(RP)
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