Schwelbrand in Rheindahlen gelöscht Keine Ermittlungen zur Brandursache

Mönchengladbach · Seit Montagnacht ist der Schwelbrand in einer Mülllagerhalle in Rheindahlen gelöscht. Zwei Tage lang hatten immer wieder aufkeimende Glutnester die Feuerwehr in Atem gehalten. Ermittlungen zur Brandursache wird es aber nicht geben.

Spezialbagger hilft bei Löscharbeiten in Rheindahlen
15 Bilder

Spezialbagger hilft bei Löscharbeiten in Rheindahlen

15 Bilder

Am Dienstag konnte Betriebsleiter Detlef Cox die Lagerhalle der EGN an der Erkelenzer Straße in Rheindahlen wieder betreten. In der Nacht zuvor, gegen 23 Uhr, hatte die Feuerwehr die nötige Entwarnung gegeben: der brennende Sperrmüll war in separate Container umgefüllt und mit Wasser geflutet worden. Die Spuren des 36-Stunden dauernden Feuerwehreinsatzes sind nicht zu übersehen. Tausende Kubikmeter Löschschaum waren in die Halle gepumpt worden. Bis die Schaum-Massen endgültig in sich zusammenfallen und wieder zu Wasser werden, wird es noch einige Tage dauern. "Ob die Technik der Halle durch den Schaum beeinträchtig wurde, muss noch überprüft werden", erklärte Bernfied Ahle, Geschäftsführer der Entsorgungsgesellschaft Niederrhein (EGN). Auch die Statik des Gebäudes und das stark beschädigte Dach wurden von Gutachtern und Versicherern bei einer ersten Begehung der Halle erfasst. "Wir gehen derzeit aber davon aus, dass es sich um reparable Schäden handelt", ergänzte Ahle.

Brandursache wird nicht ermittelt

Wie die Polizei am Dienstag mitteilte, wird es in Absprache mit der Staatsanwaltschaft keine Ermittlungen zur Brandursache geben. "Wir gehen davon aus, dass in der Halle etwas abgeliefert worden war, was bereits kokelte, aber nicht sofort entdeckt wurde", erklärte Polizeisprecher Jürgen Lützen. Ein Straftatbestand läge insofern nicht vor, es gehe allenfalls um fahrlässige Sachbeschädigung. Außerdem sei es fraglich, welche Spuren man nach dem Brand und den Löscharbeiten noch entdecken könne. Dies bestätigte auch der EGN-Geschäftsführer Ahle. "Schon die genaue Ortung des Brandherdes war aufgrund der starken Rauchentwicklung schwierig. Zur Löschung wurde der gelagerte Sperrmüll vollständig aus der Halle transportiert und außerhalb abgelöscht. Eine Brandursache ist daher wahrscheinlich nicht ermittelbar."

Mäusegift kann Brände auslösen

Bislang gehe man davon aus, dass der Schwelbrand in einer Ladung Sperrgut bestand, die am Samstag bei dem Entsorgungsunternehmen EGN abgegeben worden war, bestätigte Sven Hoffknecht von der Mönchengladbacher Feuerwehr. Ahle will in diesem Zusammenhang eine nicht-fachgerechte Entsorgung von brennbaren Stoffen nicht ausschließen. Viele wüssten beispielsweise nicht, dass Mäusegift die Chemikalie Karbid enthält. Reagiert Karbid mit Wasser, entsteht ein hochexplosives Gas. Auch nicht fachgerecht entsorgte Spraydosen, die Treibgase enthalten, könnten Brände auslösen. Sein Apell lautet daher, sich immer über eine fachgerechte Entsorgung von Abfällen zu informieren und die verschiedenene - oftmals kostenlosen - Angebote der zuständigen Entsorger zu nutzen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort