Nasen- und Mundschutz-Pflicht in Mönchengladbach Kein Zutritt ohne Maske

Mönchengladbach · Die Maskenpflicht gilt ab sofort in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen. Wie gut halten sich die Mönchengladbacher daran? Und wie gehen die Einzelhändler in der Innenstadt mit der Vorgabe um?

 Menschen mit Masken im öffentlichen Nahverkehr in Mönchengladbach.

Menschen mit Masken im öffentlichen Nahverkehr in Mönchengladbach.

Foto: bauch, jana (jaba)

Seit Montag müssen die Menschen in Mönchengladbach beim Einkaufen oder im Öffentlichen Nahverkehr Mund und Nase bedecken. Was halten die Mönchengladbacher von der verordneten Maskenpflicht? Wir haben uns im Nahverkehr und den Fußgängerzonen umgehört.

Der Busbahnhof am Europaplatz ist am Vormittag gut gefüllt. Papier- und Stoffmasken, Halstücher, Schals: Fast alle Fahrgäste sind vorbereitet. Manche haben die Gesichtsbedeckung modisch auf ihre Kleidung abgestimmt, anderen scheint es zu genügen, überhaupt etwas vorzuweisen. Franklin Myemgke findet gut, dass es nun eine Maskenpflicht gibt. Er trägt seine schon länger – auch außerhalb des Busses. „Das schützt jeden von uns“, sagt der 46-Jährige.

 "Ich finde das total in Ordnung, die Masken zu tragen. Ich fahre mit dem Bus zum Arzt und trage die Maske, seit sie im Gespräch ist. Die Leute im Bus halten sich auch daran, dass sie eine Maske tragen sollen." Christine Bleeck, 79, aus Hardt.

"Ich finde das total in Ordnung, die Masken zu tragen. Ich fahre mit dem Bus zum Arzt und trage die Maske, seit sie im Gespräch ist. Die Leute im Bus halten sich auch daran, dass sie eine Maske tragen sollen." Christine Bleeck, 79, aus Hardt.

Foto: Anika Reckeweg

Zwischendurch wird es ziemlich voll im Bus, die Leute sitzen und stehen mit wenigen Handbreit Abstand zueinander. Schilder, die auf die Maskenpflicht hinweisen, gibt es hier nicht. Die Bahn hingegen weist auf der digitalen Abfahrtafel darauf hin.

Fahrgast Elaine Boox kritisiert: „Es halten sich viele noch nicht an die Maskenpflicht. Dann bringt das alles nichts.“ Die 20-Jährige findet die Maske nicht angenehm, trägt sie aber dennoch. „Es ist es im Moment so warm, dass man noch schlechter Luft bekommt. Im Bus ist es eh immer schon so stickig.“

 „Wir sind froh, dass die Maskenpflicht jetzt da ist. 95 Prozent unserer Kunden  haben einen Mundschutz an. Die übrigen 5 Prozent sind einsichtig, wenn wir sie auf die  Pflicht hinweisen und kaufen eine Einweg-Maske bei uns.“ Dirk Heynckes, Filialleiter Rewe-Markt am Gladbach Center.

„Wir sind froh, dass die Maskenpflicht jetzt da ist. 95 Prozent unserer Kunden haben einen Mundschutz an. Die übrigen 5 Prozent sind einsichtig, wenn wir sie auf die Pflicht hinweisen und kaufen eine Einweg-Maske bei uns.“ Dirk Heynckes, Filialleiter Rewe-Markt am Gladbach Center.

Foto: Julia Weise

Viele andere Fahrgäste scheinen das auch so zu sehen. Fast die Hälfte hat die Masken nach dem Einsteigen wieder abgesetzt. Einzelne steigen einfach ganz ohne ein. „Von 50 Leuten am Hauptbahnhof gibt es eine Person, die keine Maske trägt – und das bin ich“, berichtet ein Fahrgast einem Gesprächspartner am Telefon. Mitfahren darf er trotzdem. „Im Sinne eines flüssigen Betriebsablaufs ist der Fahrer berechtigt – aber nicht verpflichtet – Fahrgäste ohne Mund-Nasen-Bedeckung des Busses zu verweisen“, erklärt die NEW als Betreiberin der Linien. Die Fahrer selbst müssten wegen der abschirmenden Folie im Regelfall keine Maske tragen, solange der Abstand eingehalten wird.

Weniger Gnade gibt es in den Geschäften: „Bei uns gibt es keine Diskussion, hier darf man nur mit Maske rein“, sagt Eduard Felzen, Geschäftsführer von Saturn im Gladbacher Einkaufszentrum Minto. Da das Geschäft seine Verkaufsfläche auf 786 Quadratmeter beschränkt hat, darf es seit Montag wieder öffnen. Die Kunden seien gut informiert, würden zielgerichtet einkaufen und den verordneten Mund- und Nasenschutz tragen. „Ich glaube, dass die Maskenfplicht die Leute zurückhält. Die Kundenfrequenz ist nach meiner Beobachtung im Vergleich zu vergangener Woche zurückgegangen“, sagt Felzen.

 "Ich finde es sehr vernünftig, andere und auch mich mich zu schützen. Ich habe meine Maske selbst genäht und setze schon seit Wochen eine auf, wenn ich unterwegs bin. Morgens zwischen 5 und 9 Uhr tragen nur wenige den Schutz, je später es wird, desto mehr Masken sieht man auch im Bus." Elke Meyer, 64, aus Odenkirchen

"Ich finde es sehr vernünftig, andere und auch mich mich zu schützen. Ich habe meine Maske selbst genäht und setze schon seit Wochen eine auf, wenn ich unterwegs bin. Morgens zwischen 5 und 9 Uhr tragen nur wenige den Schutz, je später es wird, desto mehr Masken sieht man auch im Bus." Elke Meyer, 64, aus Odenkirchen

Foto: Anika Reckeweg

Auch der Karstadt am Rheydter Markt ist wieder geöffnet. „Wir sind glücklich, aufzumachen und für unsere Kunden da zu sein“, sagt Michael Hontoy, Filialgeschäftsführer von Karstadt. „Wir haben viele Hinweise von unserer Zentrale bekommen, die wir entsprechend umsetzen.“ So zählt ein Mitarbeiter am Eingang, wie viele Kunden das Geschäft betreten und verlassen und ob sie entsprechende Mund-Nasen-Masken tragen. Die Griffe werden desinfiziert, die Kassen haben eine Acrylglasscheibe und alle Mitarbeiter tragen den Gesichtsschutz.

Auch die Einkäufer scheinen sich mit der Maske wohl zu fühlen. „Die Maskenpflicht ist kein Problem für uns. Wir hätten das auch schon eher mitgemacht“, sagen Irene und Heinz Hüls aus Rheydt. Sie trinken einen Capuccino in der Sonne und machen ein paar Erledigungen. „Die Leute sind alle sehr diszipliniert.“

 Irmgard Vox aus Giesenkirchen findet die Maskenpflicht in Ordnung. "Aber viele haben noch nicht verstanden, dass in den Geschäften trotzdem Abstand gehalten werden muss", sagt Vox.

Irmgard Vox aus Giesenkirchen findet die Maskenpflicht in Ordnung. "Aber viele haben noch nicht verstanden, dass in den Geschäften trotzdem Abstand gehalten werden muss", sagt Vox.

Foto: Julia Weise

Anne-Christin Dömer, Inhaberin der Spieloase in Gladbach, ist zufrieden. „Vergangene Woche hätte ich mir noch nicht vorstellen können, dass es so problemlos klappt“, sagt Dömer und fügt hinzu: „Die Maskenpflicht wird sich noch einspielen, aber die Leute sind pflichtbewusst.“ Auch die Innenstadt sei nicht so überrannt wie etwa in Düsseldorf, Köln oder Bonn.

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