Nasen- und Mundschutz-Pflicht in Mönchengladbach Kein Zutritt ohne Maske
Mönchengladbach · Die Maskenpflicht gilt ab sofort in Bussen und Bahnen sowie beim Einkaufen. Wie gut halten sich die Mönchengladbacher daran? Und wie gehen die Einzelhändler in der Innenstadt mit der Vorgabe um?
Seit Montag müssen die Menschen in Mönchengladbach beim Einkaufen oder im Öffentlichen Nahverkehr Mund und Nase bedecken. Was halten die Mönchengladbacher von der verordneten Maskenpflicht? Wir haben uns im Nahverkehr und den Fußgängerzonen umgehört.
Der Busbahnhof am Europaplatz ist am Vormittag gut gefüllt. Papier- und Stoffmasken, Halstücher, Schals: Fast alle Fahrgäste sind vorbereitet. Manche haben die Gesichtsbedeckung modisch auf ihre Kleidung abgestimmt, anderen scheint es zu genügen, überhaupt etwas vorzuweisen. Franklin Myemgke findet gut, dass es nun eine Maskenpflicht gibt. Er trägt seine schon länger – auch außerhalb des Busses. „Das schützt jeden von uns“, sagt der 46-Jährige.
Zwischendurch wird es ziemlich voll im Bus, die Leute sitzen und stehen mit wenigen Handbreit Abstand zueinander. Schilder, die auf die Maskenpflicht hinweisen, gibt es hier nicht. Die Bahn hingegen weist auf der digitalen Abfahrtafel darauf hin.
Fahrgast Elaine Boox kritisiert: „Es halten sich viele noch nicht an die Maskenpflicht. Dann bringt das alles nichts.“ Die 20-Jährige findet die Maske nicht angenehm, trägt sie aber dennoch. „Es ist es im Moment so warm, dass man noch schlechter Luft bekommt. Im Bus ist es eh immer schon so stickig.“
Viele andere Fahrgäste scheinen das auch so zu sehen. Fast die Hälfte hat die Masken nach dem Einsteigen wieder abgesetzt. Einzelne steigen einfach ganz ohne ein. „Von 50 Leuten am Hauptbahnhof gibt es eine Person, die keine Maske trägt – und das bin ich“, berichtet ein Fahrgast einem Gesprächspartner am Telefon. Mitfahren darf er trotzdem. „Im Sinne eines flüssigen Betriebsablaufs ist der Fahrer berechtigt – aber nicht verpflichtet – Fahrgäste ohne Mund-Nasen-Bedeckung des Busses zu verweisen“, erklärt die NEW als Betreiberin der Linien. Die Fahrer selbst müssten wegen der abschirmenden Folie im Regelfall keine Maske tragen, solange der Abstand eingehalten wird.
Weniger Gnade gibt es in den Geschäften: „Bei uns gibt es keine Diskussion, hier darf man nur mit Maske rein“, sagt Eduard Felzen, Geschäftsführer von Saturn im Gladbacher Einkaufszentrum Minto. Da das Geschäft seine Verkaufsfläche auf 786 Quadratmeter beschränkt hat, darf es seit Montag wieder öffnen. Die Kunden seien gut informiert, würden zielgerichtet einkaufen und den verordneten Mund- und Nasenschutz tragen. „Ich glaube, dass die Maskenfplicht die Leute zurückhält. Die Kundenfrequenz ist nach meiner Beobachtung im Vergleich zu vergangener Woche zurückgegangen“, sagt Felzen.
Auch der Karstadt am Rheydter Markt ist wieder geöffnet. „Wir sind glücklich, aufzumachen und für unsere Kunden da zu sein“, sagt Michael Hontoy, Filialgeschäftsführer von Karstadt. „Wir haben viele Hinweise von unserer Zentrale bekommen, die wir entsprechend umsetzen.“ So zählt ein Mitarbeiter am Eingang, wie viele Kunden das Geschäft betreten und verlassen und ob sie entsprechende Mund-Nasen-Masken tragen. Die Griffe werden desinfiziert, die Kassen haben eine Acrylglasscheibe und alle Mitarbeiter tragen den Gesichtsschutz.
Auch die Einkäufer scheinen sich mit der Maske wohl zu fühlen. „Die Maskenpflicht ist kein Problem für uns. Wir hätten das auch schon eher mitgemacht“, sagen Irene und Heinz Hüls aus Rheydt. Sie trinken einen Capuccino in der Sonne und machen ein paar Erledigungen. „Die Leute sind alle sehr diszipliniert.“
Anne-Christin Dömer, Inhaberin der Spieloase in Gladbach, ist zufrieden. „Vergangene Woche hätte ich mir noch nicht vorstellen können, dass es so problemlos klappt“, sagt Dömer und fügt hinzu: „Die Maskenpflicht wird sich noch einspielen, aber die Leute sind pflichtbewusst.“ Auch die Innenstadt sei nicht so überrannt wie etwa in Düsseldorf, Köln oder Bonn.