Mönchengladbach Kein Theater-Vordach, aber BIS wird saniert

Mönchengladbach · Ein gravierender Rückbau an der Fassade des Theaters in Rheydt steht bevor. Wie der Kulturausschuss (in Übereinstimmung mit dem Planungs- und Bauausschuss) gestern beschloss, wird es in Zukunft kein Vordach und keine Arkadenbögen mehr geben, unter denen rauchende oder frische Luft begehrende Theaterbesucher sich vor Regen oder Schnee schützen können. Selbst die kostengünstigste Vordachlösung, die für den Abbruch des maroden, 1984 montierten Vordachs und die 1,50 Meter tiefen Glasdachelemente 53 000 Euro gekostet hätte, lehnte der Ausschuss einmütig ab. "Da bleibt nur noch die Empfehlung: Schirm nehmen!", sagte SPD-Sprecher Ulrich Elsen. Mit dem ersatzlosen Abbruch des Dachensembles wird das Gebäude wieder in die Situation der Vorgänger-Stadthalle Rheydt versetzt, die kein Vordach besaß.

Ausführlicher geriet die Debatte um die Sanierungspläne für das BIS-Kulturzentrum. Das Haus Bismarckstraße 97 darf aus statischen Gründen seit vier Jahren nicht mehr als Ausstellungsfläche für Kunstprojekte genutzt werden. Nun legte die Gestaltungsmehrheit der Ampel den Antrag vor, ab 2016 eine Haushaltsstelle für die Sanierung des BIS einzurichten. Dafür sollen dann, sofern der Rat dies beschließt, 750 000 Euro zur Verfügung gestellt werden. Ob diese Summe reichen wird, ist indes fraglich. Den Beschluss setzte die Ampel nun mit ihrer Mehrheit durch.

"Ziemlich enttäuscht" sei seine Fraktion vom Zeitplan dieser Maßnahme, sagte Horst Hübsch (CDU). Die CDU hält die Verschiebung der Sanierung auf 2016 für "viel zu spät". "Wir haben Sorge, dass das BIS bis dahin Schaden nimmt", fügte Hübsch an. Die CDU plädiert für einen Sanierungsstart bereits 2013. Dafür könnten zunächst 500 000 Euro aus den Mitteln verwendet werden, die bei der Neugestaltung der Tiefgarage unter dem Rheydter Markt übrig bleiben – die Rede ist von einer Million Euro.

Ampel hält an Neubau fest

Ebenfalls aus dieser Substanz könnten laut CDU 60 000 Euro für die vorübergehende Brandschutz-Ertüchtigung der Zentralbibliothek eingesetzt werden. Dem widersprach Natascha Stephan (FDP): Die Ampel sei nach wie vor daran interessiert, das Projekt eines Neubaus der Stadtbibliothek voranzutreiben. Das kritisierte Herbert Pauls (CDU) als "unehrlich".

(RP)
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