Superstreiktag am 27. März 2023 Nahverkehr in Mönchengladbach wird wieder lahmgelegt

Mönchengladbach · Die Gewerkschaften Verdi und EVG haben zum Superstreiktag aufgerufen. In Mönchengladbach ist davon die Verkehrssparte der NEW betroffen. Der Linien- und Schulbusverkehr fällt aus.

Mönchengladbach: Fotos von der Demonstration und dem Verdi-Streik am Dienstag 21. März
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Fotos vom Verdi-Streik am 21. März 2023 in Mönchengladbach

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Foto: Carsten Pfarr

Am Montag, 27. März 2023, wird auch die NEW bestreikt. Deshalb wird der Nahverkehr in Mönchengladbach erneut lahmgelegt. Das teilte Dominik Kofent, Bezirksgeschäftsführer Verdi Linker Niederrhein, im Gespräch mit unserer Redaktion mit. Der Fokus in der Region liege demnach auf dem Verkehrssektor. Die Stadtverwaltung, Grün- und Abfallbetriebe sowie weitere in den vergangenen Wochen bestreikte Bereiche des öffentlichen Dienstes seien folglich nicht betroffen.

Auch die NEW informierte am Freitag, 24. März, über die Folgen des ganztägigen Warnstreiks, zu dem die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi sowie die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) gemeinsam aufgerufen hatten. Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, fällt am Montag der Linienverkehr der NEW mobil und aktiv Mönchengladbach vollständig aus. Davon betroffen ist auch der Schulbusverkehr. Die NEW empfiehlt Fahrgästen, „sich frühzeitig um alternative Beförderungsmittel zu bemühen“. Auch die NEW-Kundencenter am Europa- sowie am Marienplatz bleiben am Streiktag geschlossen.

Ob der Streik aus Auswirkungen auf den Bäderbetrieb hat, ist laut NEW bisher nicht abzusehen, da „Beschäftigte, die an einem Streik teilnehmen beziehungsweise dies beabsichtigen, nicht verpflichtet sind, dies im Voraus zu kommunizieren“. Über Bäderschließungen informiert die NEW online unter www.new-baeder.de.

Verdi und EVG hatten für Montag gemeinsam zu einem „Superstreiktag“ aufgerufen. Während in Potsdam die dritte Verhandlungsrunde im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes startet, soll der Verkehr im Land nahezu vollständig lahmgelegt werden. Der Fern- und Regionalverkehr der Bahn ist am Montag von dem Warnstreik ebenso betroffen wie Autobahnen, Wasserstraßen, der Nahverkehr in zahlreichen Bundesländern und Kommunen sowie fast alle deutschen Flughäfen.

„Wir finden aktuell im ÖPNV verheerende Arbeitsbedingungen vor. In den letzten Jahren ist die Personaldecke durch die öffentliche Hand um 20 Prozent geschrumpft worden, bei gleichzeitig mehr Streckenangeboten“, kritisiert Verdi-Bezirksgeschäftsführer Kofent. Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst seien „unter enormen finanziellen Druck“ und die Arbeitsbedingungen verstärken den Fachkräftemangel, so Kofent weiter: „Eine Änderung dieser Situation wird es nur geben, wenn die Arbeitsplätze attraktiver werden. Und dazu gehört vor allem auch eine deutlich bessere Bezahlung – im gesamten öffentlichen Dienst. Die Arbeitgeber haben jetzt die Pflicht, ein entsprechendes Angebot zu machen. Das werden die Beschäftigten am 27. März nochmals sehr deutlich machen.“

Nach der zweiten Verhandlungsrunde hat die Arbeitgeberseite ein erstes Angebot unterbreitet, das von den Gewerkschaften allerdings abgeschmettert wurde. Seit mehreren Wochen folgt ein Streik auf den nächsten. Am vergangenen Dienstag hatte es zum Beispiel einen Streik in mehreren Bereichen des öffentlichen Dienstes in Mönchengladbach gegeben, der von einer Demonstration begleitet wurde, an der etwa 10.000 Personen teilnahmen.

(capf)
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