Mönchengladbach Wohl bewacht und gut gelaunt

Mönchengladbach · So viele Sicherheitskräfte hatte es noch nie beim Veilchendienstagszug gegeben. Viele Besucher bedankten sich bei Polizisten.

 Mit großen Lkw oder mit Containern, die mit sieben Tonnen befüllt sein mussten, wurden die Zufahrtsstraßen abgesperrt. Große Firmen sowie die Mags und die GEM halfen mit Fahrzeugen und Transporten aus.

Mit großen Lkw oder mit Containern, die mit sieben Tonnen befüllt sein mussten, wurden die Zufahrtsstraßen abgesperrt. Große Firmen sowie die Mags und die GEM halfen mit Fahrzeugen und Transporten aus.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Container- und Lkw-Blockaden an den Zufahrtsstraßen, 14 Sperrstellen mit vier zusätzlichen Einsatzkräften für die Gefahrenabwehr, Polizisten mit Maschinenpistolen, Beamte in Zivil - wie in anderen Städten war auch in Mönchengladbach der Karnevalsumzug streng bewacht. Alleine drei Einsatzhundertschaften waren gestern im Einsatz, neben Mönchengladbacher Polizisten auch Kräfte aus Recklinghausen und Essen. "Im vergangenen Jahr hatten wir unsere Präsenz beim Veilchendienstagszug schon verdoppelt, nach dem Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt haben wir noch mal eins drauf gelegt und noch mehr Kollegen im Einsatz", sagte Polizeipräsident Mathis Wiesselmann, der gestern zu den Einsatzstellen seiner Kollegen unterwegs war.

Für die Polizei bedeuteten die Karnevalstage viel Mehrarbeit, "aber wir haben auch viel Zuspruch bekommen", sagte Polizeihauptkommissar Joachim Hendrix. Und: "Viele haben sich bedankt bei uns für unseren Einsatz." Auch auf ihrer Facebook-Seite bekommt die Polizei viel Lob: "Danke, dass Ihr da seid."

 Polizeipräsident Mathis Wiesselmann (l.) mit den Kollegen Joachim Hendrix und Rebekka Heck.

Polizeipräsident Mathis Wiesselmann (l.) mit den Kollegen Joachim Hendrix und Rebekka Heck.

Foto: Detlef ilgner

Aus Polizeisicht ist das Sicherheitskonzept voll aufgegangen. Es gab zwar 13 Platzverweise wegen ungebührlichen Verhaltens, eine Körperverletzung am Kapuzinerplatz, bei der ein Butterfly-Messer im Spiel war, einen Verdacht auf Raub und einen auf Taschendiebstahl sowie drei Fälle von Randale. Doch das ist für die Ordnungskräfte Alltagsgeschäft und fällt unter die Kategorie völlig normal. Die fünfköpfige Personengruppe, die das Gedrängel am Veilchendienstagszug offenbar nutzen wollte, um Zuschauern das Geld aus der Tasche zu ziehen, kam ebenso mit zur Polizeiwache, wie der Mann, der im Verdacht steht, an der Speicker Straße eine Geldbörse gestohlen zu haben. Gegen ihn wird nun wegen Raubes und Widerstandes ermittelt. Denn ein Polizist wurde beim Versuch, den mutmaßlichen Täter festzunehmen, verletzt. Außerdem gab es noch zwei weitere Festnahmen. Zwei per Haftbefehl Gesuchte wollten sich den Karnevalszug ansehen, wurden aber von Polizisten erkannt, überprüft und festgenommen.

"Wäre etwas Schlimmes passiert, hätten wir sofort unser Krisenteam zusammengerufen", sagte Ordnungsdezernent Matthias Engel. Einen Katastropheneinsatzplan hatte man auch in Mönchengladbach vorbereitet. MKV-Boss Bernd Gothe bedankte sich bei allen Beteiligten. Die schnelle und unkomplizierte Unterstützung von großen Firmen sowie Mags und GEM, die Fahrzeuge und Container für den Veilchendienstagszug zur Verfügung stellten, hätte gezeigt, wie sehr man sich in Mönchengladbach gegenseitig hilft. Gothe: "Ich hoffe dennoch, dass wir irgendwann einmal wieder in die Lage kommen, dass weniger Sicherheitsmaßnahmen erforderlich sind."

 Foto links: Im Einsatz und gut gelaunt. Auch die Polizei bewies Humor. Foto rechts: So viel Polizeipräsenz gab es noch nie beim Veilchendienstagszug. Unter anderem waren drei Hundertschaften im Einsatz.

Foto links: Im Einsatz und gut gelaunt. Auch die Polizei bewies Humor. Foto rechts: So viel Polizeipräsenz gab es noch nie beim Veilchendienstagszug. Unter anderem waren drei Hundertschaften im Einsatz.

Foto: Reichartz/Ilgner

Auch Feuerwehr und Rettungskräfte, die mit rund 220 Männern und Frauen am Veilchendienstagszug tätig waren, hatten zwar einiges zu tun, sprechen aber wie die Polizei von "normalem Einsatzgeschehen". Bis 18 Uhr mussten 16 Patienten in Krankenhäuser transportiert werden. Es gab insgesamt 18 Rettungsdiensteinsätze. An den Unfallhilfsstellen wurden insgesamt 35 Menschen unter anderem wegen Kreislaufproblemen oder übermäßigen Alkoholgenusses sowie nach Stürzen behandelt.

(RP)
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