Karneval in Mönchengladbach Warum Niklas so gerne Hoppediz ist

Mönchengladbach · Viel lächeln, die Menschen überraschen und glücklich machen, das hat sich der 13-jährige Niklas Quade vorgenommen, wenn er am 11.11. auf der Bühne des Sonnenhausplatzes auftaucht.

 Stadthoppediz Niklas Quade ist erst 13 Jahre alt. In diesem Jahr erwacht er zum vierten Mal allein aus seinem Sommerschlaf.

Stadthoppediz Niklas Quade ist erst 13 Jahre alt. In diesem Jahr erwacht er zum vierten Mal allein aus seinem Sommerschlaf.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Donnerstag wacht einer auf, der das im vergangenen Jahr wegen Kontaktbeschränkungen nur in einem Video durfte. Als Hoppediz erwacht Niklas Quade am 11.11. aus seinem Sommerschlaf. Auf der Bühne wird er singen, tanzen und Büttenreden halten.

Er macht das schon zum vierten Mal allein. Dabei ist der offizielle Stadthoppediz von Mönchengladbach erst 13 Jahre alt. Als kleineres Kind trat er mit dem inzwischen verstorbenen „großen Hoppediz“ Josef Amend auf. Als dieser erkrankte, übernahm der „kleine Hoppediz“ Niklas das Ornat.

Vom großen Hoppediz habe er sich abschauen können, wie man frei spricht, erinnert sich Niklas. Er selbst sei dahingegen schon immer gut darin gewesen, andere zu motivieren. So hätten die beiden voneinander lernen können.

Dass Niklas mal Hoppediz werden würde, war nicht offensichtlich. Seine Familie ist nicht so karnevalsbegeistert: Niklas ist da der jeckste Jeck. Über Klassenkameraden kam er zu einer Garde. Als er dort oft zu spät kam, weil er so viele Hobbys hatte, hätten die Trainer ihm vorgeschlagen, Hoppediz zu werden.

Vielbeschäftigt ist Niklas noch immer. Er spielt Klavier, Trompete und Schlagzeug und ist bei den Pfadfindern. Einmal ist Niklas dieses Jahr außerdem schon als Hoppediz erwacht. In Neuwerk hält er nämlich auch ein Ornat als Hoppediz. Donnerstagabend steht er dann als Stadthoppediz auf der Bühne. Auch tanzt Niklas in der Traditionsgarde. Da er dort der einzige Junge ist, muss er bei den Tänzen immer aufpassen, in der richtigen Position zu bleiben — sein Kostüm ist nämlich anders als das der Mädchen und damit sticht er bei den Tänzen heraus.

Stadthoppediz möchte Niklas auch in Zukunft bleiben. „Es ist ein Ding fürs Leben. Ich wäre gern Hoppediz, bis ich nicht mehr kann“, sagt Niklas. Es sei ein wunderschönes Gefühl, Menschen auf diese Weise glücklich zu machen. Ein guter Hoppediz müsse viel lächeln können, motiviert sein und er solle es vor allem auch genießen, auf der Bühne zu stehen. In dieser Rolle solle man gute Laune verbreiten und auch bei traurigen Menschen Fröhlichkeit aufkommen lassen. Sein Kostüm bekommt Niklas immer für drei Jahre. In der Kleidung ist aber extra Stoff eingenäht. Wenn ein Hoppediz also in seinem Sommerschlaf wächst, sollte er im November trotzdem noch in sein Kostüm passen. Das Kostüm muss Niklas nicht mit einer Maske kombinieren. Auf der Bühne würden die Karnevalisten darauf achten, genügend Abstand zu halten. Außerdem sei er vollständig gegen Covid-19 geimpft.

Vorbereitet hat sich Niklas auf den Abend. Seine Reden hat er mit seiner Mutter geübt. Seine Brüder seien dann immer herausgegangen, damit die Überraschung auch für sie am 11.11. am größten sei. „Vor dem Auftritt bin ich immer aufgeregt“, sagt Niklas. Sobald er aber das Publikum sehe, verfliege die Nervosität.

Auf der Bühne sei er dann aber trotzdem schnell wach. Privat sei das anders. „Da bin ich eine Schlafmütze“, sagt Niklas. Wenn man ihn wecken wolle, müsse man schon das Fenster aufmachen, sonst schlafe er wieder ein.

Ob es Donnerstagabend ein Fenster gibt? Dazu kann Niklas noch nichts sagen. Als Hoppediz ist er schon aus einer Kiste gesprungen und aus einem Nest aufgestanden. Dieses Jahr ist das Thema „Gladbach schwebt auf Wolke sieben“. Den Hoppediz trifft man dann um 18.11 Uhr auf dem Sonnenhausplatz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort