Letzter Auftritt als Tänzer Wenn der Präsident in Tränen ausbricht

Mönchengladbach · Thomas Schmitz stand bei der Rheydter Narrensitzung in der Stadthalle zum letzten Mal als Tänzer auf der Bühne. Einen großen Teil der Sitzung bestritten die Schwarz-Goldenen mit Kräften aus den eigenen Reihen.

 Kultige Parodieshow: Thomas Schmitz und Ruth Ahrweiler als „Geschwister Schmitz“ während der Rheydter Narrensitzung.

Kultige Parodieshow: Thomas Schmitz und Ruth Ahrweiler als „Geschwister Schmitz“ während der Rheydter Narrensitzung.

Foto: Denise Brenneis

Es war der emotionale Höhepunkt der Narrensitzung der KG Schwarz-Gold Rheydt. Gerade hatte die Showtanzgarde der Gesellschaft ihren neuen Regenbogentanz auf der Bühne der ausverkauften Stadthalle gezeigt, da brach Präsident Thomas Schmitz in Tränen aus. Vor 28 Jahren war er Mitbegründer der Tanzformation und nun stand er zum letzten Mal als Tänzer bei seinen Schwarz-Goldenen auf der Bühne. Nach der Session wird er das Tanzen aufgeben.

Weil seine Garde ihn aber nicht einfach so gehen lässt, hatten die Tänzerinnen eine Überraschung vorbereitet. In einem riesigen Bilderrahmen überreichten sie Schmitz eine Kollage mit Fotos aus den vergangenen 28 Jahren. Schmitz, der sich selber als der bekloppteste Präsident des Mönchengladbacher Karnevals bezeichnet und nie um ein witziges Wort verlegen ist, konnte vor Rührung nichts mehr sagen.

Bereits zuvor war die Narrensitzung eine große Show, die beinahe zur Hälfte aus den eigenen Reihen bestritten wurde. Fünf Damen der Gesellschaften eröffneten die Sitzung mit dem Mottolied der Session, bevor 25 Kinder auf die Bühne marschierten und ihren neuen Tanz präsentierten. Das sorgte beim Publikum für großen Jubel. Solomariechen Annika, die Tochter des Präsidenten und Kinderprinzessin der vergangenen Session, beeindruckte mit ihrer Darbietung und sang trotz der ganzen Akrobatik auch noch zu ihrer Musik mit. Das kann nicht jeder.

Nach den Kindern der Gesellschaft war die große Tanzgarde an der Reihe und sorgte für die passende Stimmung für den Einmarsch des Prinzenpaars. Begleitet wurden die Tollitäten von der Großen Rheydter Prinzengarde, die mit fast 100 Uniformierten zu ihrer befreundeten Gesellschaft kam und die Stadthalle in ein schwarz-weißes Meer verwandelte. Und so fühlte sich das Prinzenpaar wie bei seiner Proklamation an gleicher Stelle.

„In die Stadthalle einzuziehen, ist immer ein ganz besonderes Gefühl. Das ist hier wie eine große Familie“, sagte Prinz Dirk I.. Tradition haben bei der KG Schwarz-Gold Rheydt ausgefallene Geschenke. So erhielt das Prinzenpaar nicht nur eine Plüschbiene mit schwarz-goldenem Schiffchen, sondern auch schwarz-goldene Tempo-30-Schilder. „Die beiden fahren immer bei uns zuhause vorbei. Und da ist nun einmal Tempo 30“, erklärte Schmitz das Geschenk.

„Ne Pfundskerl“ Kai Kramosta erklärte in seiner Rede, dass Karnevalisten auch zu unpassenden Gelegenheiten singen. Als der türkische Präsident in Köln war, hätten Passanten „Die Karawane zieht weiter“ gesungen. Sein Auftritt war die Verschnaufpause für Thomas Schmitz. Zusammen mit seiner Schwester Ruth Ahrweiler, Sohn Philipp und den Vorstandsmitgliedern Thomas Gerresheim und Erich Reusch stand er als „Geschwister Schmitz“ auf der Bühne und zeigte die neue, kultige Parodieshow. Für die meisten Lacher sorgte anschließend Rednerin Lieselotte Lotterlappen, die eigentlich Joachim Jung heißt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort