Kölsch-katholische Gottesdienste in Mönchengladbach „Lachen und der Glaube an den lieben Gott gehören doch zusammen“
Mönchengladbach · Der Rheindahlener Pfarrer Harald Josephs ist bekennender Bläck-Föös-Fan. Bei den kölsch-katholischen Gottesdiensten in Schelsen und Ohler spielte die Lieder der Kultband eine große Rolle.
Zeitenwende“, so haben Pfarrer Harald Josephs und seine sechs Musiker der Formation „Kölsch-Katholisch“ ihre Auftritte getauft. Nach drei Jahren Pause hatten sie am Samstag in St. Josef Schelsen und am Sonntag in St. Konrad Ohler wieder zum Nachdenken und Mitsingen eingeladen. Denn, so die Meinung der Musiker, Humor kommt in der Kirche oft zu kurz. Und Harald Josephs, der Rheindahlener Pfarrer und Bläck-Föös-Fan, führt es so aus: „Lachen und der Glaube an den lieben Gott gehören doch zusammen.“ So zog die Formation gleich zu Beginn mit einer Beichte und dem Lied der Bläck Fööss „Wick es d‘r Wäch noh Kevelaer“ in die Kirche ein, und eröffneten damit nicht nur den Gottesdienst, sondern auch 90 heiter-besinnliche Minuten zu aktuellen Themen mit Bibeltexten und augenzwinkernden Kommentaren.
Sätze wie „Wann weede mir kapiere, wat mer anjerichtet han“ von den Bläck Fööss, oder „Minsche wie mir“ von den Höhnern, regten dabei nicht nur zum Mitsingen, sondern auch zum Nachdenken über die Zeitenwende mit Klimawandel und Krisen an. „Die nachdenkliche, plattdeutsche Sprache in den Liedern“, so erklärt der Sänger und Gitarrist Helmut Schroers, „lockert die strenge Form der Liturgie auf. Diese Fröhlichkeit lässt sich durchaus in den liturgischen Rahmen integrieren.“
Die Zwischentexte trugen Mechthild Dietl und Helga Grippekoven humorvoll vor. Sie sind die beiden Nachfolgerinnen von Senior Hermann Deuster, der im März sein 101. Lebensjahr vollendet und ein humorvolles Grußwort vortrug.
Die sechs Musiker der „Kölsch-Katholisch“-Formation genossen es, endlich wieder öffentlich auftreten zu können. Deshalb war der Mess-Ablauf durch viel karnevalistisches Liedgut geprägt. Nach dem Schlusssegen gab es mit insgesamt 15 Liedern noch ein kleines Konzert. Band und Messbesucher waren begeistert: Es wurde kräftig geschunkelt, geklatscht und gesungen.