Prinzenpaar-Proklamation Prinz Dirk I. und Niersia Martina regieren die Narren in Mönchengladbach

Mönchengladbach · Das neue Prinzenpaar in Mönchengladbach ist in Amt und Würden: Am Freitagabend wurden Prinz Dirk I. und Niersia Martina (Weise) durch Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners proklamiert. Rund 500 Zuschauer jubelten den neuen jecken Regenten zu.

Mönchengladbach: Prinzenpaar-Proklamation in der Stadthalle Rheydt 2018
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Die Prinzenpaar-Proklamation in Mönchengladbach

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Foto: Denise Brenneis

Die karnevalistischen Bühnen der Stadt kennt Dirk Weise aus dem Eff-eff. Schließlich hat er als Adjutant mehrere Prinzen durch Sessionen begleitet. Immer dabei, ganz nah dran, aber eben in der zweiten Reihe. Jetzt ist er selbst in der Prinzenrolle – und damit im Rampenlicht. Mit der Proklamation durch Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners am Freitag in der Rheydter Stadthalle wurden aus Weise und seiner Frau Prinz Dirk I. und Niersia Martina. Mit ihnen übernimmt erneut ein Prinzenpaar die närrische Regentschaft, das für Bodenständigkeit steht, über sich selbst lachen kann und nah an den Jecken ist.

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners bescheinigte den beiden eine „steile Karriere im Karneval“, konnte wenig später umrahmt von der Spitze des Mönchengladbacher Karnevalsverbands, angeführt von MKV-Chef Gert Kartheuser, der Großen Rheydter Prinzengarde und der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach, „das Märchen wahr werden lassen“.

Das Sessions-Motto „Gladbach blüht auf“ greift das Prinzenpaar schon im Vorstellungsfilm auf: Hinter einem Traktor geht’s zum Gartencenter. Doch statt Piccolöchen auf dem ausgestellten Terrassensofa ist Aktion gefragt. Wo blüht Mönchengladbach überall auf? Das jecke Paar nennt Borussia, Roermonder Höfe, Sparkassenpark und Veilchendienstagzug. Beim Einmarsch der Tollitäten in den Saal gibt’s gelbe Rosen für die Damen. Und neben „Halt Pohl“ und „All Rheydt“ etabliert sich das aktuelle Motto als dritter Schlachtruf im Saal. Auch im Prinzenpaar-Lied findet sich Blumiges. Denn, so der Prinz, „Karneval ist ein tolles Gefühl“.

Trotz elegant gekleideter Gäste herrscht bei der Prinzenpaar-Proklamation diesmal nicht die gewohnt gediegene Atmosphäre, es geht eher familiär zu im Ausweichquartier. Weil die Kaiser-Friedrich-Halle nämlich saniert wird, musste der MKV mit der großen Auftaktveranstaltung der Session in die Rheydter Stadthalle im Obergeschoss des Theaters Mönchengladbach ausweichen. Und weil unten an diesem Abend Verdis Oper „Nabucco“ gezeigt wird, mischen sich Narren und Theaterbesucher im Foyer. Den großen Auftritt auf der Bühne gibt es in beiden Welten.

Für Stimmung sorgen die Bands Lupo und Eschweiler Party-Big-Band, der Kölner Bernd Stelter (der sich am Kreuz Wanlo verfährt und verspätet kommt), Clown-Trompeter Bruce Kapusta, ein Damen-Sextett der KG Schwarz-Gold-Rheydt, Kinder der Gesellschaften und die Garde-Girls, verkleidet als Harlekine. Das Tanzcorps Rheinmatrosen begeistert mit atemraubender Akrobatik, und die Hamburger Travestie-Künstlerin Elke Winter geht mit Elferrat, Gästen und dem Prinzenpaar samt Hofstaat hart-humorvoll zur Sache. Bis weit in Nacht wird bei der After-Show-Party in der Theater-Bar gefeiert.

Die Proklamations-Premiere unter dem neuen MKV-Boss Kartheueser ist gelungen. Sein langjähriger Vorgänger Bernd Gothe wird aber auch geehrt, vom Motto-Kreateur Nik Ebert: Zwei mal elf Jahre Karnevals-Plakat könne er feiern – Gothe sei Dank. „Denn wo etwas so blüht, muss erst mal ein massiv fruchtbarer Boden geschaffen werden.“

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