Karneval in Mönchengladbach „Höhere Jeckendichte“ durch neuen Zugweg in Giesenkirchen
Mönchengladbach · Für den Tulpensonntagszug durch Giesenkirchen gibt es erstmals eine andere Strecke. Was die Gründe dafür sind und warum es deutlich mehr Zuschauer werden könnten.
Seit fast 70 Jahren hat Giesenkirchen einen eigenen Karnevalszug, traditionell zieht dieser am Tulpensonntag durch den Stadtteil. Doch in den vergangenen Jahren haben die Organisatoren festgestellt, dass es einige Abschnitte gab, die nicht so stark von Jecken am Straßenrand bevölkert waren wie andere. Da es für die Mitziehenden frustrierend sei an einigen Ecken so gut wie keinen kleinen und großen Jecken zujubeln zu können, hat sich die organisierende IG Kinderkarneval Giesenkirchen, die sich aus Bruderschaft, Heimatverein, Gewerbekreis, KG Botterblom und Bezirksvorsteher zusammensetzt, dazu entschieden, den Zugweg erstmals anzupassen.
Die Strecke spart nun die Friesen- und Damaskusstraße aus und führt dafür im Zentrum (Konstantinstraße, Arnoldstraße), wo immer viele Menschen stehen, zweimal vorbei. Was eine „höhere Jeckendichte“ zur Folge haben soll, also auf diesen Abschnitten mehr Besucher stehen werden. „Das wird der Stimmung guttun. Wir möchten es kompakter halten und denken, dass ist vor allem für die Kinder eine schöne Sache, den Zug gleich zweimal zu erleben“, sagt Oliver Büschgens von der IG Kinderkarneval. „Wir sind gespannt, wie das angenommen wird und funktioniert.“ Das Wendemanöver mit Traktor und Anhänger am Alten Friedhof sei bereits getestet worden. „Das sollte alles gut klappen“, meint Büschgens, der sich sehr auf den Neustart nach der zweijährigen Corona-Pause freut.
Rund 300 Teilnehmer haben sich bereits angemeldet, darunter Schulen, Kindergärten, Vereine und Nachbarschaften. „Das sind deutlich mehr, als wir befürchtet hatten. Es ist schön zu sehen, dass die Menschen wieder Lust auf Karneval verspüren“, sagt er. Noch bis 31. Januar geht die Anmeldefrist. (Interessierte können sich wenden an ig-kinderkarneval@web.de).
Der 67. Kinderkarnevalszug (eigentlich wäre es schon der 69.) beginnt um 14.11 Uhr. Aufstellung ist an der Konstantinstraße ab der Awo-Begegnungsstätte, dann geht es über die Konstantinstraße, Dömgesstraße, über den Kreisverkehr zur Kleinenbroicher Straße, Konstantinplatz, Konstantinstraße, Dominikus-Vraetz-Straße, links ab Am Alten Friedhof, dann zurück zur Konstantinstraße, Konstantinplatz, Kleinenbroicher Straße und Am Alten Friedhof zum Asternweg und schließlich zur Dreifachturnhalle.
Dabei dürften in diesem Jahr deutlich mehr Zuschauer die Strecke säumen. „Weil die Leute wieder Karneval feiern wollen“, schildert auch Stefan Neus, Vorsitzender der KG Botterblom, seinen Eindruck. Aber auch, weil im benachbarten Korschenbroich, wo sonst eine Stunde früher ebenfalls am Karnevalssonntag ein Umzug ist, in diesem Jahr nichts stattfindet, dürften viele nach Giesenkirchen ausweichen. „Wir haben uns gut mit Wurfmaterial eingedeckt“, sagt Neus. In vergangenen Jahren habe es schon mal das Szenario gegeben, dass Kamelle übrig geblieben seien, „da hoffen wir, dass das nun besser aufgeht“. Denn aufgrund verschiedener Vorschriften, Unverträglichkeiten etc. sei es gar nicht so leicht, das Wurfmaterial nachträglich etwa an Kindergärten zu spenden, erklärt Neus.
Nach dem Umzug beginnt in der Mehrzweckhalle Asternweg der jecke Familiennachmittag, bei dem die Sieger des Wettbewerbs der schönsten Fußgruppen bekannt gegeben werden.